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Politik und Notenbanken schauen nach Griechenland

Politik und Notenbanken rüsten sich weltweit mit Hochdruck für ein Beben an den Märkten nach der Schicksalswahl in Griechenland. Die Zentralbanken stehen für eine konzertierte Aktion zur Stabilisierung der globalen Finanzmärkte Gewehr bei Fuß.
Euro in Griechenland nicht um jeden Preis
Steht der Euro vor dem Crash?
Weltbank rechnet mit dem Schlimmsten

“Das Eurosystem wird weiter Liquidität an kreditwürdige Banken bereitstellen, wenn das notwendig ist”, kündigte EZB-Chef Draghi am Freitag in Frankfurt an. Der Ausgang der Parlamentswahl in Athen am Sonntag könnte Experten zufolge das Ende des Euro in Griechenland besiegeln, sollten sich die Reformgegner durchsetzen. Die deutsche Bundeskanzlerin Merkel verschob ihre Abreise zum G-20-Treffen in Mexiko auf den späten Sonntagabend, womit sich Gelegenheit zur Abstimmung mit anderen Regierungschef über die Hellas-Wahl ergeben dürfte. “Die Bundeskanzlerin wird alle Großereignisse des Abends im Auge haben”, betonte Regierungssprecher Steffen Seibert, ohne allerdings konkret zu werden.

Krisentreffen im Gespräch

Der britische Finanzminister Osborne erklärte, als Reaktion auf die Lage an den Kreditmärkten würden die Regierung in London und die Bank of England zusammen handeln und neue geldpolitische Instrumente einsetzen. Ein G20-Vertreter sagte Reuters, abhängig von der Heftigkeit der Reaktionen auf die Hellas-Wahl könnte am Montag oder Dienstag sogar ein Krisentreffen von Ministern der Gruppe der sieben größten Industriestaaten (G7) angesetzt werden. Per Telefon könnten die Notenbanker zugeschaltet werden.

Linkspartei lässt Europäer zittern

Die Hauptsorge sei das Risiko von größeren Kapitalabflüssen, sollte sich die radikale Linkspartei Syriza eindeutig durchsetzen, sagte ein Euro-Zonen-Vertreter. Syriza-Chef Tsipras lehnt die Auflagen der internationalen Geldgeber ab, will das Land aber dennoch im Euro halten. Tsipras ist entschlossen, die Hilfsbedingungen nach einem Wahlsieg zu kippen. In Umfragen wird ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen dem ultralinken Lager und den pro-europäischen Parteien erwartet.

 

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