Während die Polen nach den 1:1-Unentschieden gegen die Griechen und Russen unter Siegzwang stehen, könnte den Tschechen bereits ein Remis zum Aufstieg reichen – vorausgesetzt Tabellenführer Russland verliert nicht im Parallelspiel in Warschau gegen Schlusslicht Griechenland.
Tschechien bangt um angeschlagenen Star
Ganz Tschechien beschäftigte vor diesem Gruppen-Endspiel nur eine Frage: Kann Arsenal-Star Tomas Rosicky spielen oder nicht? Beim 2:1-Erfolg gegen Griechenland musste der Regisseur wegen Achillessehnenbeschwerden bereits nach der ersten Hälfte vom Platz. Ohne seinen Mittelfeldmotor kam der Europameister von 1976 dann in der zweiten Hälfte ordentlich ins Stottern und kämpfte nach dem Anschlusstreffer laut Trainer Michal Bilek “in der letzten halben Stunde nur noch ums Überleben”.
Rosicky nicht beim Abschlusstraining
Der Spielmacher von Arsenal nahm am Freitaag auf jeden Fall nicht am Abschlusstraining in Breslau teil. Nach einem leichten individuellen Training am Samstagmorgen soll sich Rosickys Einsatz erst kurzfristig entscheiden. “Es wird besser. Wir hoffen, dass es noch besser wird und werden dann entscheiden”, sagte Rosicky.
Sein Trainer Michal Bilek äußerte sich optimistisch. “Ich glaube immer noch, dass er spielen kann. Aber wenn nicht, haben wir Alternativen”, sagte der tschechische Teamchef. Tschechien reicht im abschließenden Spiel gegen Polen wahrscheinlich ein Punkt, um das Viertelfinale zu erreichen. “Wir können das Spiel nicht angehen und nur auf Unentschieden spielen. Wir dürfen nur den Sieg im Blick haben”, forderte Rosicky.
Auch Polen mit Personalsorgen
Auch Polens Teamchef Franciszek Smuda plagten Personalsorgen. Das angeschlagene Defensiv-Duo Eugen Polanski und Damien Perquis wurde zwar rechtzeitig wieder fit, dafür ist der beim Remis gegen Russland auf der zweiten “Sechser-Position” neben Polanski stark spielende Dariusz Dudka wegen einer Bauchmuskelzerrung fraglich.
Im Tor stünde Smuda wieder Stammkeeper Wojciech Szczesny nach Ablauf seiner Sperre wegen Torraubs im Auftaktspiel gegen Griechenland zur Verfügung, doch sein Ersatzmann Przemyslaw Tyton, der gegen die Griechen den vom Arsenal-Goalie verschuldeten Elfer pariert hatte, bleibt wohl in der Startformation. “Er hat Ruhe in unser Spiel gebracht”, betonte Smuda, der aber nicht verraten wollte, wer zwischen den Pfosten stehen wird.
Blaszczykowski Mann der Stunde
Was Rosicky für Tschechien ist Jakub “Kuba” Blaszczykowski für Polen. Er hielt mit seinem sensationellen Ausgleichstor gegen Russland die Aufstiegschance am Leben und bescherte dem EURO-Co-Gastgeber damit das “vielleicht wichtigste Spiel in der Fußball-Geschichte unseres Landes”, wie es der Dortmund-Legionär selbst bezeichnete. Sollte dieses gewonnen werden, würde bereits in der kommenden Woche mit dem Viertelfinale ein noch wichtigeres folgen. “Mit der fantastischen Unterstützung unserer Fans im Rücken ist für uns sehr viel bei dieser EM möglich”, glaubt Blaszczykowski.
(APA)