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Polen: Unheilbar Kranker will Sterbehilfe

In Polen fordert erstmals ein unheilbar Kranker von der Justiz das Recht auf Sterbehilfe ein. Der Mann hatte 1993 bei einem Motorradunfall eine schwere Wirbelsäulenverletzung erlitten.

„Ich verlange, dass mein Leben verkürzt wird“, schrieb der vollständig gelähmte Janusz Swiataj laut polnischen Medienberichten vom Donnerstag an das Gericht seines südpolnischen Wohnortes Jastrzebie-Zdroj.

Da er seit einem Verkehrsunfall vor 14 Jahren vollständig bewegungsunfähig und an eine Beatmungsmaschine angeschlossen sei, erfülle sein Leben nicht „die annehmbaren Kriterien aus biologischer, psychischer, sozialer und wirtschaftlicher Sicht“, begründete der 32-Jährige demnach sein Gesuch. Die Aussichten für eine Sterbehilfe-Erlaubnis sind äußerst gering, da diese Praxis im überwiegend katholischen Polen verboten ist.

Nachdem er alle Möglichkeiten ausgeschöpft habe, ein Ende der ihm aufgezwungenen Behandlung durchzusetzen, wende er sich nun an die Justiz, schrieb Swiataj den Berichten zufolge. Der Mann hatte 1993 bei einem Motorradunfall eine schwere Wirbelsäulenverletzung erlitten und wird seitdem Tag und Nacht von seinen Eltern betreut.

Da er unmittelbar nach dem Unfall im Koma gelegen habe, habe er keine Anweisungen geben könne, dass die medizinische Behandlung eingestellt werde, führte Swiataj aus. In Polen können Patienten laut Gesetz zwar ablehnen, dass sie an eine Beatmungsmaschine angeschlossen werden. Sobald sie einmal angeschlossen sind, kann die Maschine aber nicht abgeschaltet werden, wenn dem Patienten dadurch der Tod droht.

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