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Polen: Terrordrohungen gelassen aufgenommen

Die von der Gruppe Tawheed wa Jihad mit Drohungen verbundenen Aufforderungen an Warschau und Sofia, die Truppen aus dem Irak abzuziehen, wurden mit ruhiger Entschlossenheit aufgenommen.

In ersten offiziellen Reaktionen hieß es, Warschau dürfe sich den Forderungen von Terroristen auf keinen Fall beugen. In diesem Sinn äußerten sich etwa der ehemalige Verteidigungsminister Bronislaw Komorowski und der amtierende Vize-Verteidigungsminister Janusz Zemke. Terroristen nachzugeben führe nicht zur Vermeidung von Gewalt, sondern zu Eskalation, sagte Zemke.

Der Chef des polnischen Inlands-Geheimdienstes (ABW), Andrzej Barcikowski, betonte, es gebe keinen unmittelbaren Grund zur Beunruhigung. Erst müsse die Glaubwürdigkeit der Internet-Veröffentlichung überprüft werden. Der polnische Verteidigungsminister Jerzy Szmajdzinski hat bisher jede Stellungnahme verweigert.

Die Autoren der Internet-Seite bezeichnen sich selbst als „Organisation von El Kaida in Europa“. Sie drohen mit Anschlägen in Polen und Bulgarien für den Fall, dass die beiden Staaten ihre Truppen nicht aus dem Irak abziehen. „Wir rufen Polen und seinen unwürdigen Premierminister Marek Belka auf: Zieht eure Truppen zurück, sondern erlebt ihr eine Explosion, die euer Land erschüttert“, heißt es auf der Internetseite.

Polen stellt mit 2.400 Soldaten das viertgrößte Truppenkontingent im Irak. Die Verantwortlichen des Landes wähnen sich vor einem terroristischen Anschlag deshalb Beobachtern zufolge weitgehend sicher, weil es in Polen keine nennenswerte arabische Diaspora gibt, in der sich Terroristen nach einer Informationsbasis umschauen könnten.

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