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Polen: Leiche von gesuchtem Geheimdienst-Mann offenbar gefunden

In der Weichsel in Warschau ist am Dienstag eine Leiche gefunden worden, bei der sich Dokumente des im Mai des Vorjahres spurlos verschwundenen polnischen Geheimdienstmitarbeiters Fähnrich Stefan Zielonka befanden.

Die Militärgendarmerie prüft jetzt, ob es sich um den gesuchten 52-jährigen Chiffrierer handelt. Die Militäranwaltschaft teilte mit, dass es sich wahrscheinlich um die Leiche des verschwundenen handelt.

Für die Identifizierung sind DNA-Untersuchungen erforderlich. Der Chef der Militäranwaltschaft in Warschau, Ireneusz Szelag, erklärte am Mittwoch, dass in der Gegend, wo die Leiche gefunden wurde, derzeit weitere Teile des Leichnams lokalisiert werden. Zugleich wird von Familienmitgliedern genetisches Vergleichsmaterial bezogen. Die Tageszeitung “Dziennik Gazeta Prawna” berichtete am Mittwoch, dass die Polizei an der Identität der Person zweifelt, weil die Leiche total verwest ist und sich die Dokumente (darunter Bankkontoauszüge) in einem guten und lesbaren Zustand befinden.

Zielonka wird offiziell wegen Desertion gesucht. Er war 20 Jahre für den polnischen Geheimdienst tätig gewesen. Der Chiffrierer kennt die Decknamen von polnischen Agenten im Ausland sowie Informanten, lokale Geheimdienstkontakte und weitere Geheimdienstinterna. Er verfügt auch über detailliertes Wissen aus dem Nachrichtenverkehr der NATO.

Das Internet-Portal Intelligence Online, das für glaubwürdige und kompetente Nachrichten über Geheimdienste bekannt ist, berichtete vor kurzem, dass der verschwundene Chiffrierer des polnischen Militärnachrichtendienstes jetzt in Shanghai lebe, wo ihm die chinesische Regierung nach der Flucht aus Polen eine neue Existenz aufgebaut habe.

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