Dies belegten Dokumente in eindeutiger Weise, sagte Janusz Kurtyka, Vorsitzender des Instituts für das nationale Gedächtnis (IPN) in einem Interview für den Fernsehsender TVP. Das IPN verwaltet die Archive der ehemaligen Geheimdienste im kommunistischen Polen.
Bereits im Juni vergangenen Jahres waren Unterlagen bekannt geworden, die auf Jaruzelskis Mitarbeit bei dem Geheimdienstes hindeuten. Zweifel hatte jedoch die Schreibweise seines Namens erregt, da in den Unterlagen von einem Jeruzelski die Rede war. Nun seien aber weitere Dokumente gefunden worden, die den ehemaligen Staatsratsvorsitzenden als Spitzel mit dem Decknamen Wolski identifizierten, so Kurtyka.
Der Geheimdienst IW bestand von 1944 bis 1957 und arbeitete direkt im Dienst der Sowjetunion und der Roten Armee. Er gilt als mitverantwortlich für die Repressionen gegen Soldaten der offiziellen polnischen Armee, gegen Angehörige der Untergrund-Organisation Heimatarmee (AK) und die Zivilbevölkerung. Jaruzelski verweigert bisher eine Stellungnahme zu den Enthüllungen über seine Vergangenheit.