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Pünktlicher Prozessbeginn im Landesgericht

Um 9.15 Uhr früh hat am Montag im Wiener Landesgericht unter großem Medieninteresse der mit Spannung erwartete BAWAG-Prozess begonnen. 

Neun Personen sind angeklagt, die ehemalige Gewerkschaftsbank BAWAG durch Untreue in abgestufter Form und Bilanzfälschung in einer Höhe von bis zu 1,44 Mrd. Euro geschädigt zu haben. Alle Angeklagten sind Montag früh im Großen Schwurgerichtssaal erschienen. Ex-BAWAG-Generaldirektor Helmut Elsner wurde aus der Untersuchungshaft vorgeführt.

Den Prozess führt Richterin Claudia Bandion-Ortner, Staatsanwalt Georg Krakow vertritt die Anklage. Insgesamt 40 Justizwachebeamte sind in und außerhalb des Saales im Einsatz. Zu Zwischenfällen mit den mindestens 100 erschienenen Medienvertretern und mit den Besuchern kam es nicht.

Neun Personen, davon sieben ehemalige BAWAG-Spitzenmanager, sitzen ab heute auf der Anklagebank: Der ehemalige BAWAG-Generaldirektor Helmut Elsner, sein Nachfolger an der Bank-Spitze Johann Zwettler, der frühere BAWAG-Aufsichtsratspräsident und Ex-ÖGB-Finanzchef Günter Weninger, der Investmentbanker und frühere BAWAG-Geschäftspartner Wolfgang Flöttl, die früheren BAWAG-Vorstände Peter Nakowitz, Christian Büttner, Hubert Kreuch, Josef Schwarzecker und der ehemalige BAWAG-Bankprüfer von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG, Robert Reiter.

Die Urteilsverkündung ist für den 31. Oktober anvisiert, es soll bis dahin fast jede Woche von Montag bis Donnerstag verhandelt werden.

Unter den zahlreich erschienenen „Gerichtskiebitzen“ war auch der Vorsitzende des parlamentarischen Banken-Untersuchungsausschusses, der FPÖ-Abgeordnete Martin Graf. Acht Monate lang hatte der U-Ausschuss die Karibikverluste der BAWAG und ihre Vertuschung untersucht. Anfang Juli wurde der Ausschuss beendet. Graf verfolgte den Prozess von der Galerie, wo sich nur vorher angemeldete Personen bzw. Vertreter der Justiz aufhalten dürfen. Neben Graf waren der Leiter der Staatsanwaltschaft Wien, Otto Schneider, und der Leiter der Wirtschaftsgruppe in der Staatsanwaltschaft, Karl Schober, als Zuschauer auf der Galerie.

Trotz der hochsommerlichen Temperaturen von rund 30 Grad hat sich im Gerichtssaal die Kleiderordnung nicht gelockert: In Anzügen und mit Krawatte sind die Angeklagten, ihre Verteidiger und die übrigen Angehörigen des Gerichts erschienen. Im Kampf gegen die Hitze hatten viele Personen große Wasserflaschen mitgebracht, trotzdem schwitzten die meisten bereits vor Prozessbeginn.

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