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Plattform "Euro-Bargeld 360 Grad" präsentiert

Unter anderem die OeNB präsentierte die Plattform "Euro-Bargeld 360 Grad".
Unter anderem die OeNB präsentierte die Plattform "Euro-Bargeld 360 Grad". ©APA/ROLAND SCHLAGER (Symbolbild)
Österreichische Nationalbank (OeNB), Münze Österreich, Sozialpartner und Interessensverbände haben die Präsentation der Plattform "Euro-Bargeld 360 Grad" vorgenommen. Was soll damit erreicht werden?

Mit der Plattform "Euro-Bargeld 360 Grad" soll die Bedeutung von Bargeld in Österreich gestärkt und abgesichert werden. Präsentiert wurde diese Plattform von Nationalbank (OeNB), Münze Österreich, Sozialpartnern sowie Interessenverbänden. "Der OeNB kommt in ihrer Rolle als Mitglied des Eurosystems hier die Aufgabe zu, das Vertrauen in die Währung und das Bargeld zu erhalten. Stabilität und Sicherheit stehen für uns ganz klar im Fokus", sagte OeNB-Gouverneur Robert Holzmann.

Präsentation von Plattform "Euro-Bargeld 360 Grad" erfolgt

Neben Holzmann betonten auch seine OeNB-Vorgänger, Klaus Liebscher und Ewald Nowotny, die Bedeutung des Bargeldes. Vor allem ältere Personen oder Menschen mit Sehbehinderungen hätten oft Probleme, Zahlungen mit Karte oder über das Internet abzuwickeln. Peter Kostelka vom SPÖ-Pensionistenverband PVÖ strich hervor, dass rund 2,5 Millionen Österreicher vom bargeldlosen Zahlungsverkehr ausgeschlossen seien. Nur ein Drittel der über 80-Jährigen verfüge über einen Internet-Anschluss. In vielen Fällen müssten Enkelkinder bei Finanztransaktionen helfen. Und gewisse Leistungen wie das günstigste ÖBB-Ticket oder der Reparaturbonus seien nur im Internet abrufbar. "Vor allem für die ältere Generation ist Bargeld unbestritten notwendig, um ein selbstbestimmtes Leben führen zu können. Bargeld bedeutet Sicherheit, Privatsphäre und Freiheit", begründet LAbg. Ingrid Korosec (Seniorenrat) ihr Engagement.

Ex-OeNB-Gouverneur: Bargeld bei Blackout einzige Zahlungsmöglichkeit

"Barzahlungen sind sicher, weil keine Gefahr von Hackerangriffen oder Phishing-Attacken besteht, sie sind günstig, weil für Transaktionen keine Gebühren anfallen, und sie sind schnell, weil Zahlungen einfach und rasch erledigt sind, ohne Login-Vorgänge oder Code-Anforderungen", merkte Münze-Österreich-Generaldirektor Gerhard Starsich an. Aber auch in Krisenzeiten erweise sich Bargeld als sichere Zahlungsmöglichkeit: Bei einem Blackout ist Bargeld die einzige Möglichkeit zu zahlen, ergänzte Nowotny.

OeNB-Direktor zu Plattform "Euro-Bargeld 360 Grad"

Bei der Plattform gehe es auch darum, Wünsche und Anregungen aufzunehmen und zu erfahren, wo der Schuh drücke, merkt OeNB-Direktor Thomas Steiner an. Dabei verwies er sehr wohl darauf, dass die OeNB als "technologischer Frontrunner" baren, unbaren und digitalen Zahlungsverkehr als wesentliche Zahlungsverkehrssysteme betrachtet. Allerdings könne etwa ein digitaler Euro nur eine Ergänzung zum Bargeld sein. Schweden galt lange Zeit als Vorreiter beim unbaren und digitalen Zahlungsverkehr. Mittlerweile habe man die Schattenseiten der unbaren Zahlungssysteme erkannt. Daher komme es in Schweden bereits zu einer Trendwende, sagt Steiner.

Als offizielle Aufforderung, das heute, Montag, gestartete "Für uneingeschränkte Bargeldzahlung"-Volksbegehren zu unterschreiben, sieht Holzmann die Plattform dennoch nicht. Schließlich sei die OeNB unpolitisch.

(APA/Red)

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