Es ist schon einige Jahre her, seit sich mit der Eröffnung des Life Cycle Tower One die Aufmerksamkeit der Experten auf Vorarlberg richtete. Kein Wunder, galt das achtstöckige Holz-Hybrid-Hochhaus als weltweites Pionierprojekt und zugleich als Musterbeispiel für integrale Planung. Die Rhomberg-Tochter Cree gab damit den Auftakt zum „Bauen 4.0“.
„Wir haben kurzerhand das bisherige Denken über Architektur auf den Kopf gestellt“, erklärt Harald Professner und ergänzt: „Mit der nachhaltigen Ressource Holz, modularer Systembauweise und einer integralen, digitalen Vorab-Planung durch das Building Information Modeling-System, kurz BIM genannt, gelang uns ein systematischer Ansatz, der eine individuelle Industrialisierung widerspiegelt.
Vorteile
Das Cree Bausystem ist damit auch ein Musterbeispiel für „Bauen 4.0“ und BIM die Chance für die Zukunft des Bauens. Unter Building Information Modeling wird nichts anderes als eine innovative Arbeitsmethode verstanden, die auf einem 3-D-Gebäudemodell basiert. Architekten, Ingenieure und Bauunternehmer nutzen diese Datenbank, um alle bauwerksrelevanten Informationen zu speichern und um an ein und demselben Datenmodell zu arbeiten. Außerdem wird bereits vor der Realisierung das Gebäude als Modell im Computer gebaut – „build digitally first“.
Das bringt zahlreiche Vorteile mit sich, denn Fehler werden frühzeitig erkannt und so gut wie vermieden, Abstimmungen wesentlich erleichtert und die Koordination der Baustelle effizienter gestaltet. Darüber hinaus kann das Datenmodell auch in der Abrechnung eingesetzt werden. Die Kosten sind damit kalkulierbarer.
Digitaler Zwilling
„Auch wir haben mit unseren Partnern von Anfang an am kybernetischen Tisch mit einem digitalen Zwilling des Gebäudes gearbeitet“, erklärt Professner, für den ein solides Fundament auch aus dem Blickwinkel des ökologischen Fußabdrucks betrachtet werden muss. Schließlich werden für den Bau von Gebäuden 40 Prozent der weltweiten Ressourcen verbraucht und 60 Prozent der Transporte verursacht. Nicht zuletzt sind sie für 40 Prozent des globalen Energiebedarfs verantwortlich. Aber der Life Cycle Tower One sollte auch hier eine Vorreiterrolle einnehmen. Deshalb wurden die gesamte Fertigungsprozesse von Gebäuden auf den Prüfstand gestellt. Was dabei durch die Wahl des Baumaterials Holz und einen hohen Grad der Vorfertigung in den Werkhallen erreicht werden konnte, kann sich ebenfalls sehen lassen. „Gegenüber einem Stahlbetonbau verursacht unser Gebäude über die gesamte Lebensdauer 90 Prozent weniger Kohlendioxid, ist 60 Prozent leichter und wird doppelt so schnell und fast emissionsfrei errichtet“, betont Professner.
Klimawandel
Heute wird die BIMobject-Plattform als Cloud-Technologie angeboten. Architekten können mit dem LCT-System problemlos ihre Entwürfe digital erstellen. Alles ist durch das Handbuch von BIMobjects modularisiert und den Planern vorgegeben. So ist es möglich, dass in Zukunft bis zu 100 Meter hohe Gebäude aus Holz standardmäßig innerhalb kürzester Zeit geplant, produziert und zusammengebaut bzw. montiert werden können. Auch das ist eine Antwort auf die Anforderungen des Klimawandels. Die Zukunft des Bauens ist damit auch eine Chance, und enkeltauglich.
Cree GmbH
Rhomberg Gruppe
Sitz Bregenz
Geschäftsführer Hubert Rhomberg, Ernst Thurnher
Mitarbeiter rd. 2750
Umsatz 714 Millionen Euro
Antwortendes Webdesign
Ob PC, Tablet oder Smartphone: Responsive Webdesign macht’s möglich.
Technik Auf dem Weg zum Bewerbungsgespräch will man schnell noch die genaue Adresse nachschlagen. Die Homepage des Unternehmens, die zu Hause am Computer noch so nett ausgesehen hat, wird aber auf dem Smartphone so verzerrt, dass man lange zoomen muss, bevor irgendetwas zu erkennen ist. Oder wenn man es sich gerade mit dem Tablet gemütlich gemacht hat und durch einen neu entdeckten Webshop stöbert, springt die Bannerwerbung so ins Bild, dass die Produktbeschreibungen komplett verdeckt werden. Das ist nicht nur ärgerlich, das bringt potenzielle Kunden manchmal auch dazu, die Seite einfach gleich zu verlassen und sich Informationen andernorts zu suchen. Smart-TV können ebenso auf Webseiten zugreifen wie PC, Tablets und Smartphones. Allerdings unterscheiden sich diese Plattformen durch eine andere Bildschirmgröße und -format. Der Standcomputer hat beispielsweise einen horizontalen Bildschirm, ein Smartphone ist deutlich kleiner und vertikal ausgerichtet. Die Lösung dafür nennt sich „Responsive Webdesign“.
Wörtlich übersetzt heißt „Responsive Webdesign“ „Antwortendes“ oder „Reagierendes Webdesign“. Der hinterlegte Code auf der Webseite reagiert, je nachdem mit welchem Gerät die Seite aufgerufen wird und bringt die Seite automatisch in das richtige Format. Es ist möglich, auf die unterschiedlichen Nutzungsweisen reagieren zu können. Manche Webseiten passen sich beispielsweise je nachdem an, ob sie von einem Touchscreen oder mit der Maus bedient werden.
Die persönliche Limonade im Internet bestellen
Längst gibt es zahlreiche Start-ups, die nach ihrer eigenen Vision ein gutes Getränk abfüllen und ihren Drink auch erfolgreich unter die Leute bringen. Das war war den Limomachern durchaus bewusst. Ihr Clou: Julian Egle, Alexander Thurnher und Joachim Fink bekleben die Flaschen mit personalisierten Etiketten. Sie landen damit einen Volltreffer. Seit einem Jahr behauptet sich das Unternehmen jetzt schon am Markt. Es wird dank digitaler Medien auch außerhalb Vorarlbergs getrunken. Julian Egle erzählt warum?
Das Start-up „Die Limomacher“ ist erst ein Jahr alt. Wie entstand die Idee, personalisierte und regional produzierte Limonade zu verkaufen?
Egle Ich wollte schon immer ein Produkt gänzlich nach meinen Vorstellungen kreieren, vermarkten und vertreiben. Die Getränkebranche war für mich dabei eine ganz besondere Herausforderung, da man sich auf sehr hohem Niveau behaupten muss, um überhaupt wahrgenommen zu werden. Für die Gründung entschied ich mich, Alexander Thurnher mit ins Boot zu holen und Joachim Fink, Geschäftsführer von Alfi-Getränke in Lingenau, der seine langjährige Erfahrung in die Produktion mit einbrachte. Der besondere Clou sind aber die personalisierten Etiketten, die zu bestimmten Anlässen wie Hochzeit, Geburtstag, aber auch Firmenevents eigens mit Logo oder Fotos etc. designt werden. Die Etikettierung erfolgt dabei durch die Lebenshilfe Vorarlberg.
Inwieweit sind Technologie und digitale Medien für das Wachstum verantwortlich?
Egle Auf unserer Website www.dielimomacher.at stellt der Kunde mittels Kontaktformular eine Anfrage. Wir gestalten dann mit ihm zusammen sein persönliches Etikett. So wickeln wir eine komplette Bestellung von beispielsweise zwei Kartons Zitronen-Limo mit Wunschetikett zur Hochzeit und Versandadresse Berlin Mitte online ab. Wir sind also schon so etwas wie ein E-Commerce-Unternehmen.Dementsprechend haben wir eine relativ hohe Skalierbarkeit und profitieren von digitalen Medien und all ihren Features. Wir setzen aber auch auf Offlineaktivitäten wie Messeauftritte und PR.
Wie wichtig sind Netzwerke in der Gründungsphase?
Egle Anfänglich haben wir uns wie in einem behördlichen Labyrinth gefühlt. Wir haben deshalb an den einigen Veranstaltungen und Netzwerkevents der Wirtschaftskammer und der Jungen Wirtschaft teilgenommen. Davon haben wir sehr profitiert. Auch weil es uns gelungen ist, ein Expertennetzwerk aufzubauen, auf das wir jederzeit zurückgreifen können. Und weil man bekanntlich nie auslernt, sind wir zu regelmäßigen Gästen geworden, denn das Angebot der WKV ist umfassend und informativ.