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PKK bestätigt Vergeltungsangriff der türkischen Armee im Nordirak

Türkische Truppen beim Einmarsch in den Irak.
Türkische Truppen beim Einmarsch in den Irak. ©DAPD
Die in der Türkei verbotene radikale Kurdenpartei PKK hat sich nach eigenen Angaben am frühen Mittwochmorgen im Nordirak ein Gefecht mit türkischen Soldaten geliefert.
Video: Türkei marschiert im Irak ein.
Türkei bomardiert PKK im Irak

Bei dem Angriff auf einen Stützpunkt der PKK in der Provinz Dohuk “im Grenzdreieck zwischen dem Irak, der Türkei und dem Iran” habe es auf beiden Seiten Todesopfer gegeben, sagte ein PKK-Sprecher der irakischen Nachrichtenagentur Sumeria News.

Heftig Kritik von irakischer Seite

Mit der Attacke reagierte die türkische Armee den Angaben zufolge auf den Angriff von PKK-Kämpfern auf eine Armeeunterkunft in der Provinz Hakkari. Das Ministerium für die Angelegenheiten der Peschmerga (kurdischen Kämpfer) in Erbil, der Hauptstadt der nordirakischen Autonomieregion der Kurden, dementierten ein Eindringen türkischer Soldaten in den Irak.

Mehrere kurdische Abgeordnete des irakischen Parlaments kritisierten die aus ihrer Sicht zu lasche Haltung der irakischen Regierung in dieser Frage. Sie forderten, Bagdad dürfe die Grenzverletzungen durch die Türkei nicht länger hinnehmen und müssen den Türken notfalls mit einem Abbruch der Handelsbeziehungen drohen. Latif Mustafa von der kurdischen Goran-Partei sagte der Nachrichtenagentur dpa: “Die türkische Regierung ist (mit ihrer Kurdenpolitik) der Grund für dieses Problem, und sie muss es auch lösen, anstatt das Problem in die Nachbarländer zu exportieren.”

PKK-Öcalan: Frieden hänge von Türkei ab

Der seit 1999 inhaftierte PKK-Chef Abdullah Öcalan hatte in einer am Dienstag von seines Organisation veröffentlichten Stellungnahme erklärt, die Wiederaufnahme von Friedensverhandlungen hänge vom Verhalten der Türkei ab. Die religiös-konservative Regierung des türkischen Regierungschefs Recep Tayyip Erdogan hat Reformen eingeleitet, die den politischen und kulturellen Zielen der Kurden entgegen kommen sollen. Sie brach sogar mit einem Tabu und führte Geheimgespräche, obwohl sie die PKK, wie die USA und die EU, als Terror-Organisation sieht. Doch nach einer Eskalation der Gewalt, bei der seit Juli 50 türkische Sicherheitskräfte zu Tode kamen, hat die Regierung in Ankara wieder eine härtere Linie eingeschlagen.

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