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PISA: Österreichs AHS-Schüler weit hinten

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Die österreichischen Gymnasiasten haben bei der letzten PISA-Studie schlechter abgeschnitten als die meisten ihrer Kollegen in anderen mitteleuropäischen Ländern.

Das zeigt eine Spezial-Auswertung von PISA-Koordinator Günter Haider im neu erschienenen Band „Die PISA-Studie“ (Böhlau-Verlag). Für den Vergleich wurden neben Österreich die Nachbarstaaten Deutschland, Schweiz, Tschechien, die Slowakei und Ungarn berücksichtigt – also jene Länder, in denen die vor allem in Mitteleuropa verbreitete und den österreichischen AHS ähnelnde Form des Gymnasiums existiert. Nicht einbezogen wurden Slowenien (nicht an PISA teilgenommen), Südtirol und Liechtenstein (zu geringe Datenbasis) sowie Italien als Ganzes (nicht zu Mitteleuropa gezählt). Ziel war ein erstmaliger Vergleich zwischen den heimischen AHS und ähnlichen Schulformen in anderen Staaten – und nicht, wie zum Teil vorgenommen, zwischen österreichischen AHS und den Gesamtwerten anderer Länder.

Die besten Werte im mathematischen sowie naturwissenschaftlichen Bereich erzielten demnach die Schweizer und tschechischen Gymnasiasten, gefolgt von den deutschen. Ihre slowakischen, ungarischen und österreichischen Kollegen lagen dagegen leistungsmäßig deutlich zurück. Der Abstand der Österreicher zur Spitze (Schweiz und Tschechien) lag dabei bei 50 bis 60 PISA-Punkten, was „den Ertrag eines Lernjahrs deutlich übersteigt“, heißt es in der Auswertung. Beim Lesen zeigte sich ein ähnliches Bild, die Abstände waren allerdings deutlich geringer.

„Zu denken geben“ sollte laut Haider speziell der Rückstand gegenüber den deutschen Gymnasien: Insbesondere die durchgehend deutlich besseren Leistungen der bayrischen Gymnasiasten gegenüber österreichischen AHS-Schülern seien „durch äußere Bedingungen wie Schulsystem, Sprache, sozioökonomische Faktoren oder Kultur schwer erklärbar“. Immerhin seien die Gesamt-PISA-Mittelwerte in Deutschland und Österreich praktisch gleich. Hinzu komme, dass sich die deutschen Gymnasiasten in den vergangenen Jahren leistungsmäßig laut PISA erheblich verbessert hätten, während die Leistungen der österreichischen Schüler/innen in höheren Schulen eher stagnierten.

Weiteres Detail: Während der Anteil der Risikoschüler in Mathematik in den Gymnasien in der Schweiz, Tschechien und Deutschland deutlich kleiner als ein Prozent ist, konnten in Österreich drei Prozent der Jugendlichen an den AHS nur die einfachsten Aufgaben bzw. nicht einmal diese lösen.

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