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Pilotphase: Sondertransporte werden auf die Donau verlagert

Schwere und breite Sondertransporte kommen künftig auf der Wasserstraße.
Schwere und breite Sondertransporte kommen künftig auf der Wasserstraße. ©pixabay.com (Sujet)
Schwere und breite Sondertransporte wie Windräder, Generatoren, Pressen, Turbinen oder Maschinen, werden künftig vermehrt auf der Donau transportiert und nur das letzte Stück auf der Straße.

Darauf haben sich Wirtschaftskammer, via donau und Asfinag geeinigt. Bei der Routenplanung muss zwischen Straße und Wasserstraße abgewogen werden. Die Regelung soll unter anderem die Lebensdauer von Brücken verlängern.

Pilotphase startete zu Jahresbeginn: Um die 60 Transporte erwartet

Wie die staatliche Wasserstraßen-Gesellschaft via donau am Mittwoch mitteilte, gibt es seit Jahresbeginn eine Pilotphase. Mit 1. Jänner 2023 wird dann per Erlass des Klimaministeriums die Nutzung der Wasserstraße vorgeschrieben. Sie gilt für besonders schwere, breite und hohe Transporte, die grenzüberschreitend dem Donaukorridor folgen. Schon in der Pilotphase erhält der Antragsteller die Genehmigung für einen Straßentransport nur, wenn er anhand einer Gesamtkostengegenüberstellung belegt, dass ein Transport mit dem Binnenschiff teurer oder nicht möglich ist.

Laut Schätzungen der Asfinag wären im Jahr 2021 in Summe 60 Transporte in das neue Prüfprozedere gefallen. Für die Pilotphase im Jahr 2022 ist voraussichtlich eine ähnlich hohe Anzahl an Transporten als Verlagerungspotenzial zu erwarten, so die via donau. Neben der Entlastung der Straßeninfrastruktur soll die Verlagerung auch der Erhöhung der Verkehrssicherheit und der Senkung der klimaschädlichen CO2-Emissionen dienen.

Höherer Aufwand für Planung und Genehmigung

"Der Aufwand für die Planung bei den Verkehrsunternehmen sowie bei der Genehmigung durch die Behörden ist zwar damit höher, weil mögliche Routenführungen auf der Straße und der Wasserstraße samt Umschlag vergleichend zu bewerten sind. Dennoch werden sogenannte High & Heavy-Transporte unverändert verlässlich, rasch und pünktlich durchgeführt, exportierende Firmen können künftig ihre Kunden weiterhin ohne zeitliche Verzögerungen und höhere Kosten bedienen", erklärte Johann Fellner, Obmann des Allgemeinen Verkehrs in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), am Mittwoch in einer Aussendung.

Umladungen bei fünf Häfen in Österreich möglich

Grenzüberschreitende Transporte sollen bereits in den Nachbarstaaten auf die Wasserstraße gebracht werden, so Fellner. Umladungen von Sondertransporten können abhängig von der Fracht und der baulichen Ausstattung hierzulande bei fünf Häfen vorgenommen werden, nämlich in Wien, Krems, Enns und zweimal in Linz. Die neue Regelung betrifft Sondertransporte, wenn die Ladung und das Fahrzeug 160 Tonnen Gewicht, 4,50 Meter Höhe oder 5,60 Meter Breite überschreiten.

Der Verkehrsträger Binnenwasserstraße werde damit nicht zuletzt aus ökologischen Überlegungen stärker in die Transportabläufe eingebunden und direkt mit dem Straßengüterverkehr verknüpft, fasste Fellner die Änderungen zusammen.

(APA/Red)

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