Pilotenstreik bei Lufthansa nach Einigung vom Tisch

Mit einer Mehrheit hätten 65,5 Prozent der Mitglieder der Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) das Mandat für einen Tarifabschluss erteilt, so der VC-Tarifvorstand Marcel Gröls am Donnerstag auf LinkedIn. Die Beteiligung an der Abstimmung sei bei 95 Prozent gelegen.
Deutliche Gehaltserhöhungen für Lufthansa-Piloten
Am Freitag würden die Abschlussverhandlungen aufgenommen. Dabei könnten die Tarifparteien dort nachschärfen, wo der Schuh am meisten drücke. VC und die AUA-Mutter Lufthansa hatten für die rund 5.200 Cockpit-Beschäftigten bei der Hauptmarke Lufthansa und der Frachttochter Lufthansa Cargo ein Tarifpaket mit deutlichen Gehaltserhöhungen ausgehandelt.
In den nächsten drei Jahren sollen die Grundvergütungen in drei Stufen um mindestens 18 Prozent steigen, wie aus einem Reuters vorliegenden Schreiben der Lufthansa an die Beschäftigten hervorgeht. Einschließlich der bereits im vergangenen Jahr zugesagten Pauschalen und der Inflationsausgleichsprämie ergäbe sich für Kapitäne ein Anstieg um mindestens 25 Prozent, für Co-Piloten von 33 bis über 50 Prozent. Neben Gehaltserhöhungen regelt die Vereinbarung auch Verbesserungen bei den Arbeitsbedingungen.
Lufthansa-Verhandlungen ohne Pilotenstreiks
Im Gegensatz zu früheren Verhandlungen zwischen der Pilotengewerkschaft und der Lufthansa, die immer wieder von Streiks geprägt waren, lief die Tarifrunde diesmal weitgehend geräuschlos ab. Die Friedenspflicht war Ende Juni ausgelaufen, doch zu Arbeitsniederlegungen während der Hochsaison kam es nicht. Beiden Seiten sei eine Tarifrunde gelungen, die im Ton unaufgeregt und in der Sache hoch effizient verlaufen sei, schrieb Gröls.
(APA/Red)