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Piloten der Lufthansa beginnen mit neuen Streiks

Bei der Lufthansa wird neuerlich gestreikt.
Bei der Lufthansa wird neuerlich gestreikt. ©APA
Zehntausende Fluggäste der Lufthansa müssen ihre Reisepläne zu Wochenbeginn ändern. Die Fluggesellschaft muss wegen des Pilotenstreiks ab Montagmittag etwa 1.350 Flüge streichen. Damit fallen knapp die Hälfte der insgesamt 2.800 Verbindungen aus, wie Lufthansa mitteilte. Insgesamt seien etwa 150.000 Fluggäste betroffen.
Streiks bei der Lufthansa

Von dem Streik sind am Montag auch je drei Verbindungen mit Graz und Wien (jeweils Hin- und Rückflug) betroffen, am Dienstag fallen laut Lufthansa-Homepage vier Verbindungen mit Graz sowie acht mit Wien aus. In Summe sind dies 36 Flüge.

Der Arbeitskampf der deutschen Pilotengewerkschaft Cockpit soll am Montag zu Mittag (12.00 Uhr) auf Flügen der Kurz- und Mittelstrecke beginnen und bis Dienstag um Mitternacht dauern.

Flughafen Wien: 8 Flüge am Montag storniert

Insgesamt acht Verbindungen nach Wien sind vom Streik betroffen, nämlich von und nach Frankfurt bzw. München. Das teilte Flughafen-Sprecher Peter Kleemann Sonntagabend mit. Von 22 geplanten Flügen am Montag wurden acht Verbindungen storniert. Am Dienstag fallen von ebenfalls 22 geplanten Flügen 16 aus. Angaben zu anderen österreichischen Flughäfen lagen vorerst nicht vor.

Wie Cockpit mitteilte, wird der Ausstand ab Dienstagfrüh (3.00 Uhr) bis Mitternacht auch auf Langstrecken und Fracht ausgeweitet. Der Deutschland- und Europaverkehr der Lufthansa von ihren Drehkreuzen Frankfurt und München entfällt ab Montagmittag. Die Langstrecke wird am Montag noch abgefertigt, wird aber Dienstag komplett stillstehen. Flüge der Lufthansa-Tochter Germanwings seien von dem Streik nicht betroffen. Am Mittwoch will die Lufthansa wieder den normalen Flugplan einhalten.

Lufthansa: Gespräche unverzüglich aufnehmen

Das Unternehmen appellierte an Cockpit, die Gespräche unverzüglich wieder aufzunehmen. Die Verhandlungen zwischen der Pilotengewerkschaft und der Fluglinie waren in der Nacht auf Samstag erneut gescheitert. Gestritten wird vor allem um die Übergangsversorgung für die rund 5.400 Piloten im Konzern. Die Fluggesellschaft will, dass ihre Piloten künftig frühestens mit 60 statt wie bisher mit 55 Jahren in den bezahlten Vorruhestand gehen können. Die Piloten wehren sich dagegen.

Strittig sind zusätzlich die Gehälter der Piloten und die künftige Billig-Strategie des neuen Konzernchefs Carsten Spohr, die von den Piloten nicht mitgetragen wird. Beim Billigableger Eurowings und einer geplanten Billigtochter für die Langstrecke gilt der Konzerntarifvertrag nicht. Piloten und Flugbegleiter verdienen deutlich weniger als ihre Kollegen in den Maschinen mit dem Kranichlogo. Auch die komfortable Übergangsversorgung vor dem Pensionseintritt kommt ihnen nicht zugute.

Streiks kosteten bisher 170 Mio. Euro

Zuletzt war im Oktober bei der Lufthansa gestreikt worden. In der Tarifauseinandersetzung mussten Lufthansa, Lufthansa Cargo und Germanwings seit April knapp 6.000 Flüge wegen Arbeitsniederlegungen der Piloten streichen. Die Kosten für alle Streiks seit Jahresbeginn – darunter auch Ausstände von Beschäftigten an den Flughäfen – bezifferte das Unternehmen auf bisher rund 170 Millionen Euro.

(APA)

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