Der promovierte Philosoph betrieb lange die Gesundheitspolitik als sein Steckenpferd, war aber auch für das Glücksspielunternehmen Novomatic tätig. Zuletzt sorgte er für einen Schwenk in Richtung Liberalität in der Wiener ÖVP.
Im Wissenschaftsbereich ist Hahn bisher kaum hervorgetreten: Er machte sich für den Standort Aspern für die Technische Universität (TU) und die Wirtschaftsuniversität stark und verlangte die akademische Ausbildung der Kindergärtner.
Hahn, der als junger Mann eine Krebserkrankung überstanden hat, gibt sich gerne gelassen und weltgewandt. Er schmückt sich mit dem südlich anmutenden Spitznamen Gio, den er allerdings ganz unitalienisch als Tschio, und nicht grammatikalisch korrekt als Dscho ausspricht.
Im Juni 2005 löste er Alfred Finz an der Spitze der Wiener ÖVP ab, und im darauf folgenden Oktober schlug er seine erste Gemeinderatswahl als Spitzenkandidat. Er eroberte für seine Partei den zweiten Platz von der FPÖ zurück, auch wenn ein Riesenrückstand zur SPÖ blieb. Beim angestrebten modernen, urbanen Publikum dürfte er jedenfalls besser angekommen sein als sein Vorgänger.
Personell konnte Hahn teilweise eine Verjüngung der ÖVP durchsetzen. So wurde etwa der langjährige Gemeinderat und Ex-Klubobmann Johannes Prochaska, der seit Jahren als Aushängeschild der Konservativen in der Partei galt, zum Rückzug bewegt. Mit Ursula Stenzel holte er zwar ein älteres Semester in die Kommunalpolitik. Die umstrittene Bezirksvorsteherin der Inneren Stadt sorgt aber immerhin dafür, dass die Wiener ÖVP überdurchschnittlich häufig in den Medien vorkommt.
Geboren wurde Hahn am 2. Dezember 1957 in Wien. Nach seiner Matura im Jahr 1976 begann er zunächst das Jus-Studium in seiner Heimatstadt, schwenkte dann jedoch auf Philosophie um. Der Titel seiner 1987 eingereichten Dissertation: Perspektiven der Philosophie heute – dargestellt am Phänomen Stadt. Hahn ist verheiratet und Vater eines Sohns.
Seine politische Laufbahn startete Hahn bereits in den 1970er Jahren. Zwischen 1980 und 1985 fungierte er als Landesobmann der Jungen ÖVP Wien, 1992 wurde er Landesgeschäftsführer der Partei und blieb bis 1997 in dieser Funktion. 1996 zog er in den Wiener Landtag und Gemeinderat ein. Als größter Erfolg vor der Ernennung zum Parteiobmann galt Hahns Wechsel von der Abgeordnetenbank auf den Posten eines nicht amtsführenden Stadtrates im Dezember 2003.
Die berufliche Karriere hat Hahn 1982 in der Bundeskammer der gewerblichen Wirtschaft begonnen. Er war auch Vorstandsvorsitzender in der Novomatic AG – und zwar bis zu seiner Angelobung als Stadtrat.