Die Regierung der Philippinen will überschüssige Reisvorräte an die Kinder des südostasiatischen Inselstaats verteilen. "Alle unsere Lagerhäuser sind voll, und wir können den Reis nicht auf dem Markt verkaufen", sagte der Sprecher der Nationalen Lebensmittelbehörde (NFA), Rex Estoperez, am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. Daher sollten zunächst 50.000 Tonnen Reis an die Küchen von landesweit rund 48.000 Tagesstätten für Kinder weitergegeben werden.
Die Philippinen sind der größte Reisimporteur der Welt. Der neue Präsident Benigno Aquino wirft seiner Vorgängerin Gloria Arroyo jedoch vor, mehr Reis als nötig eingekauft zu haben. Nach seinem Amtsantritt Ende Juni ordnete er eine Überprüfung der Reis-Importpolitik an und kritisierte, dass die Vorräte in den Lagern verrotteten.
Der neue NFA-Chef, Lito Banayo, deutete an, dass neben Misswirtschaft auch Korruption der Grund dafür sei, dass das Land “in Reis schwimme”. Demnach wird im September die Lieferung von 2,4 Millionen Tonnen Reis fällig, die wegen der vollen Lagerstätten jedoch nirgendwo untergebracht werden können.