Philippinen: 30 Verletzte bei Anschlag
Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand. Eine Urheberschaft der radikalislamischen Gruppe Abu Sayyaf sei nicht ausgeschlossen, sagte ein Polizeisprecher. Vor dem Attentat habe es Warnungen vor terroristischen Zwischenfällen gegeben.
In der Hafenstadt Lamitan wohnen Moslems und Christen. Der Hafen war mit Unterstützung von Hilfsgeldern aus den USA gebaut und erst vor wenigen Tagen von einem US-Vertreter eingeweiht worden. Der Sprengsatz explodierte unter Deck der Fähre Dona Ramona. Ein Augenzeuge sagte, er habe einen Mann gesehen, der kurz zuvor einen Karton auf einer Theke in der Kantine gestellt habe.
Die Abu Sayyaf hatte erst am 10. August einen Anschlag in Zamboanga auf der Nachbarinsel Mindanao verübt. Dabei wurden 26 Menschen verletzt. Die Gruppe steht auf der Liste der Terrororganisationen des US-Außenministeriums. Sicherheitsexperten zufolge soll sie finanzielle Unterstützung vom Netzwerk Al Kaida (al-Qaeda) bekommen haben und Kontakte zur islamischen Extremistenorganisation Jemaah Islamiya in Indonesien haben.
Die Abu Sayyaf wurde 1990 gegründet; mittlerweile hat sich die Gruppe auf Lösegelderpressungen spezialisiert. Im Jahr 2000 entführte Abu Sayyaf eine Gruppe europäischer Touristen, unter ihnen eine deutsche Familie. Alle wurden nach Zahlung von Lösegeld freigelassen.