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Philippinen: 140 Tode bei Militäroffensive

Bei der Militäroffensive der philippinischen Regierung sind in drei Tagen etwa 140 Menschen getötet worden. Die Kämpfe weiten sich weiter aus.

Seit Dienstag wurden rund 130 Rebellen der Moro Islamischen Befreiungsfront (MILF), sieben Soldaten und drei Zivilisten getötet, wie ein Militärsprecher am Donnerstag sagte. Die Kämpfe zwischen der Armee und den Rebellen im Süden des Landes weiteten sich am Donnerstag weiter aus.

Etwa 50 Bewaffnete hätten auf der Insel Mindanao das Dorf Bual in der Nähe von Tulunan angegriffen und mehrere Bewohner als „menschliche Schutzschilde“ gegen die heranrückende Armee missbraucht, sagte der Sprecher weiter. Eine Geisel und vier Rebellen seien in den Kämpfen getötet worden. Die Rebellen hätten die anderen Gefangenen freigelassen.

In einer anderen Siedlung bei Lambayong rund 60 Kilometer südlich von Tulunan seien 35 MILF-Kämpfer getötet worden. Die Überlebenden hätten etwa 20 Dorfbewohner als Schutz gegen weitere Militärangriffe entführt. Auch diese Geiseln seien später freigelassen worden.

Präsidentin Gloria Arroyo hatte am Dienstag eine große Militäraktion auf Mindanao gegen die Rebellen angeordnet. Nach Angaben der Behörden wurden durch die Kämpfe rund 31.000 Menschen aus ihren Häusern vertrieben. 24.000 Flüchtlinge fanden Zuflucht in der Stadt Pikit. Die MILF kämpft seit 25 Jahren für einen unabhängigen islamischen Staat im Süden der überwiegend katholischen Philippinen. Im Westen der Insel Mindanao zählt sie etwa 12.500 Rebellen.

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