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Philharmoniker-Vorstand Clemens Hellsberg erhielt Wiener Ehrenzeichen

Philharmoniker-Vorstand Clemens Hellsberg wird für sein Engagement geehrt
Philharmoniker-Vorstand Clemens Hellsberg wird für sein Engagement geehrt ©APA
Clemens Hellsberg, der Vorstand der Wiener Philharmoniker, hat am Montag das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien entgegengenommen. "Diese Ehrung gehört nicht mir, ich stehe nur in der Mitte," kommentierte Hellsberg, der seit 1997 in diesem Amt aktiv ist, die Ehrung. Man attestierte ihm in diesem Zusammenhang "große Hingabe und beeindruckendes Engagement".

Unter die Ägide des Violinisten und promovierten Musikwissenschafters Clemens Hellsberg fallen “Meilensteine” wie die Stärkung des Neujahrskonzerts sowie die Einführung der Sommernachtskonzerte, wie Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (S) betonte.

Lob für Vorstand der Wiener Philharmoniker

“Mit großer Hingabe und beeindruckendem Engagement” stehe Hellsberg dem Orchester seit 1997 vor, welches Österreichs kulturelle Identität pflege und in die Welt hinaustrage. Der Generalmusikdirektor der Staatsoper, Franz Welser-Möst, bezeichnete den Philharmoniker-Vorstand in seiner Laudatio als Visionär, der Tradition nicht als Stillstand, “sondern bewahren von Bewahrenswertem und Aufbruch zu neuen Ufern” verstehe. “Mit mühlviertlerischer Konsequenz” zeige er, dass Geschichte ein “Lern- und Erkenntnisprozess ist”.

In seiner Rede bezeichnete es Hellsberg als Geschenk, “in der Welthauptstadt der Musik zu leben” und verband seinen Dank, den er besonders dem ganzen Orchester und seinem Team aussprach, mit Bitten: So wünsche er sich mehr Musikerziehung “bereits in der Grundschule, es ist das Um und Auf”, und Anerkennung des deutsch-österreichischen Dirigenten und Komponisten Bruno Walter mit einer “Stätte des immerwährenden Gedenkens”, womit er auf einen Straßen- oder Platznamen in Wien anspielte.

Werdegang von Clemens Hellsberg

Clemens Hellsberg wurde am 28. März 1952 in Linz geboren, seinen ersten Geigenunterricht erhielt im Alter von vier Jahren von seinem Vater. Nach der Matura am Wiener Schottengymnasium und dem Militärdienst studierte er Musikwissenschaft, Alte Geschichte und Violine. 1976 wurde er Mitglied des Wiener Staatsopernorchesters, vier Jahre darauf der Wiener Philharmoniker. Fünf Jahre bevor er erstmals zum Vorstand des Orchesters gewählt wurde, thematisierte er in dem Buch “Demokratie der Könige” die Rolle der Philharmoniker in der NS-Zeit.

Diese ist aktuell auch wieder Thema einer Diskussion, die Mailath-Pokorny aufgriff. “Ich halte es für unpassend, dass immer wieder versucht wird, im Schatten des Neujahrskonzerts politisches Kleingeld zu schlagen.” Man müsse Aufarbeitung als “Prozess” verstehen, und die Philharmoniker hätten dies stets so gehandhabt, “dass der Geist der Aufklärung und der Offenheit dahinter gestanden ist. Es ist unredlich, so zu tun, als wäre da nichts geschehen.” Auch Hellsberg verwies auf die “derzeit nicht leichteste Phase für das Orchester”. Der APA gegenüber erklärte er, dass die Aufarbeitung “ganz bewusst” an die drei Wissenschafter Oliver Rathkolb, Fritz Trümpi und Bernadette Mayrhofer übergeben worden sei, die ihrer Arbeit “völlig unbeeinflusst” nachkommen sollen. Für 12. März ist eine Veröffentlichung auf der Homepage des Orchesters geplant, ob eine Printversion folgen wird, ist laut Hellsberg derzeit noch nicht absehbar.

(apa/red)

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