Kein Auge zugedrückt haben die Beamte bei einer Razzia in der Nacht auf Freitag in der Rotlichtszene hinter dem Westbahnhof in Wien-Rudolfsheim-Fünfhaus. Bei einer konzertierten Behördenaktion von Magistrat, Finanzbehörde und Polizei wurde unter anderem eine pfuschende Peepshow ausgehoben, bei der die Tänzerinnen – ohne deren Wissen – bei ihrer Arbeit gefilmt wurden. Die Bänder sollen dann vervielfältigt und verkauft worden sein.
Die Tänzerinnen waren durchwegs illegal beschäftigt. Eine der Mitarbeiterinnen hatte einen Künstlervertrag, in dem der Tageslohn mit 65 Euro festgehalten wurde. Gegen den Besitzer des Etablissements wurde Anzeige erstattet und ihm die Schließung der Peep-Show-Lokals angedroht.
Weiters führte die Razzia zu einer Lokalschließung, zum Aufdecken von zehn ausländischen Schwarzarbeitern und zu etlichen Anzeigen des Marktamtes. Mehrere Betriebe sollen laut einer Aussendung der Rathauskorrespondenz in den kommenden Tagen geschlossen werden. Zudem wurden viele Prostituierte überprüft. Das Team KIAB (Kontrolle Illegal Ausländer-Beschäftigten) erwischte insgesamt zehn Köche, Kellner und Peep-Show-Tänzerinnen. Die illegal beschäftigten Männer und Frauen kommen aus Moldawien, Tschechien, Ungarn, Slowakei und Rumänien.
Der Bezirksvorsteher von Rudolfsheim, Walter Braun (S), hatte auf Grund heftiger Beschwerden seitens der Anrainer eine umfassende Schwerpunktaktion in der Rotlichtszene angeordnet. Im Bereich Grenzgasse-Mariahilfer Straße hatten sich die Bewohner vor allem sehr über das aggressive Animierverhalten von vornehmlich aus Nigeria, dem Sudan und Mauretanien stammenden Prostituierten aufgeregt, und über den Lärm, so die Aussendung. Viele von ihnen habe die Polizei auf der Stelle überprüft.