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Pflanzen und Tiere des Jahres 2013 stehen fest

Pflanzen und Tiere 2013: Auch die Bachforelle ist unter den Ausgezeichneten
Pflanzen und Tiere 2013: Auch die Bachforelle ist unter den Ausgezeichneten ©Bilderbox
Jedes Jahr küren verschiedene Organisationen eine Reihe von Pflanzen- und Tierarten zur "Natur des Jahres". Damit wolle man Bewusstsein für eine bestimmte Art oder einen Lebensraum schaffen und auf Gefährdungen aufmerksam machen, so der Naturschutzbund Österreich.

Zur Wahl der Pflanzen und Tiere des Jahres 2013 hieß es seitens des Naturschutzbundes: Manche Arten würden für den deutschen Sprachraum gewählt, andere unterscheiden sich je nach vorherrschender Thematik zwischen Deutschland, Österreich und der Schweiz. Selbst innerhalb eines Landes ist man sich nicht immer einig, ob man etwa einer, oder gleich drei Forellen die Ehre erweisen will.

Fisch des Jahres 2013

Um darauf hinzuweisen, dass die Lebensräume der Seeforelle bedroht sind, kürten sie der Österreichische Fischereiverband, die Landesfischereiverbände und das Bundesamt für Wasserwirtschaft (BAW) zum “Fisch des Jahres 2013”.

Das Österreichische Kuratorium für Fischerei und Gewässerschutz (ÖKF) und deutsche Verbände zeichneten mit dem Titel zusätzlich die Meeresforelle und die Bachforelle aus. Barrieren in Form von Staustufen und Wehren würden die Forellen bei ihren Wanderungen behindern und sie von ihren Laichrevieren abschneiden, die Turbinen von Kraftwerken seien tödliche Fallen für die Fische, erklärte das ÖKF. Zum Schutz der Forellen müsse man ihren Lebensraum schützen und naturnahe, durchgängige Fließgewässer wiederherstellen, so die beteiligten Organisationen.

“Himmelsziege” unter den Auserwählten

Der Vogel des Jahres, die Bekassine oder “Himmelsziege” fällt nur auf, wenn sie will, nämlich beim Balzflug. Die Männchen vollführen dabei einen spektakulären Sturzflug und spreizen die beiden äußeren Schwanzfedern ab, worauf ein lautstarkes “Meckern” zu hören ist, erklärt Birdlife Österreich, wie der Vogel zu seinem Spitznamen kam.

Die Organisation hat gemeinsam mit deutschen Verbänden den Vogel erwählt, um aufzuzeigen, dass die Intensivierung der Landwirtschaft mit häufiger und früher Mahd, das Entwässern von Grünland und die Zersiedelung ihrer Brutgebiete den Wiesenvögeln zusetzen, so der BirdLife Präsident Gerhard Loupal. Feuchtwiesen und Mooren solle wieder mehr Raum gegeben werden, dafür nimmt er die Politiker in die Pflicht. Die Bekassine ist eine Schnepfe mit braunem Tarnkleid, kurzen Beinen, rundlichem Körper und einem langen, geraden Schnabel, mit dem sie in flachen Gewässern und feuchten Böden Kleintiere sucht und findet.

Wahl fiel auf die Eibe

Die in Österreich gefährdete Eibe ist “Baum des Jahres 2013”, so der Naturschutzbund Österreich. Der immergrüne Nadelbaum mit roten Samen sei normalerweise zwischen 800 und 1.800 Meter Seehöhe zu finden und wäre ein hochwertiger Lieferant von Möbel- und Schnitzholz. Seine Früchte bzw. alle Pflanzenteile außer dem Samenmantel sind für die meisten Tiere giftig, außer Rehwild, das sich mitunter sehr stark an dem Baum verbeiße.

Das Brunnenlebermoos besitzt eine ausgefeilte Art, sich ungeschlechtlich zu vermehren: Auf seinem Pflanzenkörper sitzen Brutbecher, aus denen von Regentropfen kleine, linsenförmige Brutkörper geschleudert werden. Dadurch können sie einen gewissen Abstand zur Mutterpflanze gewinnen, und werden nur bei günstigen, weil feuchten Witterungsbedingungen von ihr getrennt, was ein Austrocknen verhindert, so die Bryologisch-lichenologische Arbeitsgemeinschaft für Mitteleuropa (BLAM), die es zum “Moos des Jahres 2013” erwählt hat.

Auch Österreichnatter ist dabei

Eine Würgeschlange, die neben Schlingnatter auch “Österreichnatter” genannt wird, weil sie auf dem Kopf ein schwarzes Mal mit der Landesform trägt, wurde von der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) mit Unterstützung der Österreichischen Gesellschaft für Herpetologie (ÖGH), der Koordinationsstelle für Amphibien- und Reptilienschutz in der Schweiz (Karch) und dem Nationalmuseum für Naturgeschichte in Luxemburg zum Reptil des Jahres gewählt. Sie steht in den vier Ländern auf der Roten Liste der gefährdeten und streng geschützten Arten.

Zu ihrem Unheil würde sie oft mit der ähnlich aussehenden, giftigen Kreuzotter verwechselt und vertrieben oder getötet (was auch bei Kreuzottern verboten sei). Die etwa 70 Zentimeter lange Schlange fresse vor allem Mäuse und Eidechsen, sie sei in fast ganz Europa verbreitet, in Österreich komme sie in allen Bundesländern vor, so die DGHT. Fürchten müssen sich die Würgenattern etwa vor dem Fuchs, Wildschweinen und Störchen, auch Hauskatzen zählen zu ihren Feinden.

Insekten und Flechten

Kaum jemand kennt die erwachsenen Tiere des Insekt des Jahres 2013, die Gebänderte Flussköcherfliege. Was aber viele schon gesehen haben, sind die kleinen länglichen Röhren oder eben “Köcher”, die sich im Wasser hin und her bewegen und den Larven der Köcherfliegen Schutz bieten. Naturschutzbund und Entomologische Gesellschaft finden, dass dieses Insekt mehr Aufmerksamkeit verdient, begründen sie ihre Wahl.

Mehr ins Bewusstsein rücken sollen 2013 auch die Flechte des Jahres, die Hundsflechte Peltigera didactyla, und das Weichtier des Jahres, die Flussmuschel, die auch 2012 schon diesen Titel trug.

(apa/red)

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