Walter Steinhausers Leidenschaft für Pferde begann vor rund 22 Jahren. Damals legte er sich einen Haflinger zu, bevor er dann seine Leidenschaft für Noriker-Pferde entdeckte. Mittlerweile ist der Krumbacher mit 47 Norikern Österreichs größter und wohl erfolgreichster Züchter dieser Rasse. Die Liste seiner Auszeichnungen ist lange. Den jüngsten Erfolg konnte er mit seiner Stute Wanessa feiern, die bei den Bundesjungstutenschauen in Salzburg den zweiten Platz erreichte. Auszeichnungen und Siege auf Landesebene gehören da schon fast zur Tagesordnung. Seit rund zehn Jahren ist Steinhauser auch Obmann des Vorarlberger Pferdezuchtverbandes, die heute Abend ihre Jahreshauptversammlung abhält.
Noriker im Vormarsch
Noriker werden aufgrund ihrer Robustheit und ihrer Gutmütigkeit bei Pferdeliebhabern immer beliebter, erklärt der Bregenzerwälder Pferdezüchter. Insgesamt zählt der Vorarlberger Norikerverband 176 Mitglieder. Damit hat sich die Anzahl der Norikerbesitzer in den letzten 10 Jahren verdreifacht. Vorarlberg gehört, was die Qualität der Noriker betrifft, zu den Vorreitern, gibt er stolz bekannt. So ging beim letzten Bundeschampionat die Mannschaftswertung an Vorarlberg und auch in der Einzelwertung wurden die ersten drei Plätze durch Vorarlberger Pferde belegt.
Zeitintensive Zucht
Trotz toller Wettbewerbsergebnisse ist die Hauptaufgabe eines Pferdezüchters nach wie vor die Aufzucht und Ausbildung junger Pferde. Wenn die Pferde cirka fünf Jahre alt sind, sind sie in der Regel fertig ausgebildet und können verkauft werden, sagt Steinhauser, der pro Jahr sieben bis zehn Pferde ausbildet. Wichtig sei es vor allem, dass die Pferde verkehrfähig, das heißt für die Straße fit gemacht werden. Das nimmt pro Pferd gut und gerne über 100 Stunden in Anspruch, sagt der Krumbacher. Sein 22-jähriger Sohn, selbst aktiver Pferdesportler, und dessen Freundin stehen ihm dabei tatkräftig zur Seite. Vor drei Jahren errichtete Steinhauser für seine Pferde einen großzügigen Laufstall. Der Neubau erleichtert meine Arbeit erheblich, freut er sich. Vergrößern will er seine Pferdezucht aber nicht. Jedes Pferd braucht seine Aufmerksamkeit und Zuwendung, sagt Steinhauser. Bei noch mehr Pferden wäre das zeitlich nicht mehr möglich.
Alpbetrieb
Neben der Pferdezucht betreibt Steinhauser auch eine Landwirtschaft mit 24 Kühen und 20 Stück Jungvieh. Derzeit befindet sich Steinhauser mit seinen Tieren, wie jeden Sommer, auf der Alpe Moos in Krumbach. Dort betreibt er zusammen mit seiner Frau auch eine kleine Gaststätte. Ende September zieht Steinhauser mit seinen Kühen und Pferden wieder ins Tal. Bei den Noriker-Landesschauen im Oktober in Andelsbuch will Steinhauser wieder ganz vorne mitmischen.