Pferdefleisch: Wiener Marktamt fand eine positive Probe in Lidl-Tortelloni
Seit Bekanntwerden des Skandals um die Pferdefleisch-Funde in Fertig- und Tiefkühlgerichten ist das Wiener Marktamt im Dauereinsatz. Momentan nehmen die 80 Lebensmittelinspektoren Fertigprodukte, Frischfleisch und seit kurzem auch Kebabfleisch unter die Lupe. Bis zum Montag seien 33 Proben gezogen worden, informierte ein Sprecher am Dienstag. Die Hälfte davon sei bisher untersucht worden, eine war positiv.
Lidl schon zum zweiten Mal betroffen
Dabei handelt es sich um das bereits zweite positive Untersuchungsergebnis für Rindfleisch-Tortelloni der Liechtensteiner Firma Hilcona, die unter der Handelsmarke Gusto firmiert, das über den Diskonters Lidl verkauft wurde. Die Wiener Probe stammte jedoch aus einer anderen Charge als jene Probe, in der bereits in der vergangenen Woche ein nicht deklarierter Anteil an Pferdefleisch gefunden worden war.
Da Lidl bereits nach Bekanntgabe des ersten Ergebnisses das gesamte Sortiment aus dem Regal genommen hatte, seien keine Maßnahmen notwendig gewesen, so der Sprecher. “Die Firma hat sehr, sehr gut reagiert”, lobte er die Vorgangsweise.
Auch Kebab auf dem Prüfstand
Das Marktamt ist sofort mit Bekanntwerden des Pferdefleisch-Skandals tätig geworden. Bis gestern, Montag, sammelten die Kontrolleure 33 Proben. “Es werden aber laufend mehr”, informierte der Sprecher. Seit Ende vergangener Woche wird auch Kebabfleisch inspiziert.
Gesucht wird in den Proben nicht nach einer konkreten Fleischsorte, sondern: “Es geht um die Fremdproteine, zum Beispiel von Pferd, Schaf, Schwein, Ziege, Huhn oder Esel.” Eselfleisch sei “bis jetzt” nicht gefunden worden, so der Sprecher. Er verwies aber auf Medienberichte, denen zufolge dieses in Großbritannien in Proben nachgewiesen worden sei.
Pferdefleisch: Täuschung hat Konsequenzen
Die Wiener Proben werden entweder an die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) in der Donaustadt oder an die städtische Lebensmitteluntersuchungsanstalt (MA38) im Bezirk Landstraße geschickt und dort genau untersucht. Die Ergebnisse würden laufend eintrudeln.
Ist eine Probe positiv, dann drohen Konsequenzen für die Täuschung: Sie hat ein gerichtliches Nachspiel und außerdem drohen laut Lebensmittelrecht mehrere Tausend Euro Strafe. Die betroffene Ware wird zudem beschlagnahmt und vernichtet. Im Vorjahr wurden 1.389 Proben in Wien aus Fertigspeisen gezogen. Die Kontrolle sei gut, aber: “Eine 100-prozentige Kontrolle gibt es nicht”, hieß es zum aktuellen Pferdefleisch-Skandal.
(Apa/red)