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"Pfeifkonzert" am 25. November gegen Gewalt an Frauen

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Um auf die Resolution gegen Gewalt an Frauen aufmerksam zu machen, ruft der Frauenausschuss am 25. November 2009 zu öffentlichen Pfeifkonzerten in ganz Österreich auf. In Wien soll hinter dem Rathaus gepfiffen werden.
Pfeifkonzert: Das Video

Um auf die erschreckende Tatsache aufmerksam zu machen, dass in Österreich jede fünfte Frau von Gewalt durch ihren Partner betroffen ist, ruft der Frauenausschuss des Österreichischen Städtebundes am 25. November 2009 zu öffentlichen Pfeifkonzerten auf. Mittels Notruf-Pfeifen mit dem Aufdruck “Pfeif auf Gewalt” wird in Wien, Graz, Innsbruck, Klagenfurt, Salzburg, St. Pölten, St. Valentin, Villach und Wiener Neustadt gepfiffen. Treffpunkt in Wien ist der Friedrich-Schmidt-Platz hinter dem Wiener Rathaus.

Eine von vier in Europa lebenden Frauen ist von Gewalt durch ihren jetzigen oder ehemaligen Partner betroffen. 10 bis 15 Prozent der Frauen, die in Industrieländern leben, werden von ihrem aktuellen Lebenspartner zu sexuellen Handlungen gezwungen. Die erschreckende Tatsache ist: Gewalt an Frauen und Mädchen ist keine Seltenheit und wird von unserer Gesellschaft geduldet. Ungleiche Machtverhältnisse und Lebenschancen, traditionelle Rollenbilder, gesellschaftliche Stereotype und patriarchale Strukturen legitimieren Ungleichbehandlung von Männern und Frauen. Gewalt an Frauen wird nicht nur durch historisch gewachsene Strukturen begünstigt, sondern ist auch Bestandteil eines traditionellen Männlichkeitsbildes.

Um mit diesen menschenunwürdigen Traditionen zu brechen, verabschiedete der Frauenausschuss des Österreichischen Städtebundes in seiner letzten Sitzung eine gemeinsame Resolution. “Diese Resolution ist zum einen ein ganz klares Bekenntnis gegen Gewalt, zum anderen ein umfassender Forderungskatalog, um den Gewaltschutz in Österreich noch weiter zu optimieren”, erklärt die Vorsitzende des Frauenausschusses des Städtebundes und Wiener Frauenstadträtin Sandra Frauenberger.

Unter anderem fordert der Frauenausschuss in seiner Resolution die Ausdehnung der juristischen Prozessbegleitung auf Zivilverfahren, die Verankerung des Themas “Gewalt gegen Frauen” in der Ausbildung von RichterInnen und StaatsanwältInnen und einen eigenständigen und vom Ehemann unabhängigen Aufenthaltstitel und Arbeitsmarktzugang für zugewanderte Frauen. Außerdem fordert der Städtebund genaue und aussagekräftige Statistiken über Gerichtsverfahren auf Grund von Gewalt gegen Frauen, um das quantitative Ausmaß des Problems exakter erkennen zu können.

Neben dem nachhaltigen Opferschutz zählt die Prävention von Gewalt zur obersten Priorität des Frauenausschusses. “Unser Ziel ist es, Gewalt bereits im Vorfeld zu verhindern,” sagt Sandra Frauenberger. Wobei es nicht nur um Maßnahmen gehe, die die Täter zur Verantwortung ziehen, sondern auch um Maßnahmen, welche Frauen und Mädchen stärken. “Die Devise lautet: Abhängigkeiten verhindern und eigenständige Existenzen und selbstbestimmte Lebensgestaltung sichern”, so Frauenberger.

Den ausführlichen Forderungskatalog der verabschiedeten Resolution sowie die Links zu den Aktionen in den jeweiligen Städten finden Sie hier.

Folgende Treffpunkte für das Pfeifkonzert stehen bereits fest:

Wien: 11.30 Uhr, hinter dem Wiener Rathaus am Friedrich-Schmidt-Platz 1 (vor der Stadtinformation)

Graz: 18.00 Uhr, Schloßbergplatz

Klagenfurt: 12.30 Uhr, beim Rathaus

Salzburg: 10.30 Uhr, Balkon Schloss Mirabell

Villach: 18.00 Uhr, Bambergsaal Parkhotel

St. Pölten: 10.00 Uhr, vor Gewaltschutzzentrum

Wiener Neustadt: 15.00 Uhr, Hauptplatz

 

Friedrich-Schmidt-Platz 1, 1010 Wien, Austria

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