Petition gegen Patente auf Pflanzen gestartet

Den Organisationen zufolge gibt es eine Strategie von großen Lebensmittelkonzernen, nicht nur gentechnisch veränderte Pflanzen und Tiere, sondern zunehmend auch “gewöhnliche” Lebensmittel wie eigens gezüchtete Paradeiser oder Brokkolisorten patentieren zu wollen. 180 solche Patente seien bereits verliehen worden, weitere 1.200 wurden bereits beantragt – obwohl derartige Patente eigentlich nicht erlaubt sind. “Es passiert ein Tabubruch nach dem anderen”, sagte Niznik.
“Konzerne eignen sich Grundlage unserer Ernährung an”
Christoph Then von der internationalen NGO-Vereinigung “No Patents On Seeds” befürchtete, dass sich die großen Konzerne, “die Grundlage unserer Ernährung aneignen”. “Patent ist Monopol”, warnte Then. Die Firmen hätten so die Kontrolle vom Saatgut bis zum Teller. Kritik gab es auch an der Vorgehensweise des europäischen Patentamtes. Dies sei keine EU-Behörde, sondern “ein Dienstleister, der an Patenten verdient”.
Aufruf an zuständige Minister
Die Organisationen forderten von den zuständigen Ministern, sich in der EU dafür einzusetzen, dass die Patentierung von Pflanzen und Tieren unmissverständlich verboten wird. Immerhin sei dies auch eine Forderung im Gentechnik-Volksbegehren gewesen, das von 1,2 Millionen Österreichern unterzeichnet wurde. Die Zivilbevölkerung wird ebenfalls zur Unterstützung aufgerufen: Unter www.keinpatentaufleben.at kann eine entsprechende Petition unterzeichnet werden. “Schon jetzt kontrollieren nur zehn große Konzerne 75 Prozent des internationalen Saatgutmarktes”, kritisierte Gerhard Riess von der Gewerkschaft “Pro-Ge”.
Hier geht’s zur Petition!
(APA)