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Personalspekulationen in Wiener SPÖ nach Rücktritt von Christian Deutsch

Wer folgt auf Christian Deutsch in der Wiener SPÖ?
Wer folgt auf Christian Deutsch in der Wiener SPÖ? ©APA
Nach dem plötzlich angekündigten Rückzug von Wiens SPÖ-Landesparteisekretär Christian Deutsch zirkulierten bereits erste Namen für die Nachfolge.
Christian Deutsch tritt zurück

Hoch im Kurs stehen laut Medienberichten vor allem zwei Gemeinderäte: Mietervereinigungs-Präsident Georg Niedermühlbichler und SPÖ-Floridsdorf-Geschäftsführer Gerhard Spitzer. Letzterer würde sich den Job durchaus zutrauen, sagte er.

“Natürlich traue ich es mir zu. Ich kenne den Job und das Jobprofil und kenne auch die Arbeit von Christian Deutsch gut”, so Spitzer mit Verweis auf seine derzeitige Parteimanageraufgaben im mächtigen roten Flächenbezirk Floridsdorf. Schon jetzt setze er sich mit ähnlichen Aufgaben auseinander – als Landesparteisekretär wäre das dann einfach “eine Etage höher”. Der 49-Jährige ist seit 1994 Geschäftsführer der Roten im 21. Bezirk, seit 2008 sitzt er für die Sozialdemokraten auch im Wiener Stadtparlament.

Wer wird Nachfolger von Christian Deutsch?

In Sachen Deutsch-Nachfolge habe das Telefon noch nicht bei ihm geklingelt, versicherte Spitzer. Vorstellen könne er sich jedoch vieles, auch wenn ihm sein derzeitiger Job viel Spaß mache. Und es freue ihn, im Gespräch zu sein – “weil das bedeutet, dass es Menschen gibt, die mir das zutrauen”.

Zurückhaltender gab sich am Dienstag Georg Niedermühlbichler (48), der seit 2005 Abgeordneter im Stadtparlament ist und nun gar als Favorit für den Parteimanager-Job gehandelt wird. “Ich habe noch keinerlei Gespräche geführt und wurde auch von niemandem kontaktiert”, erklärte er. Über den Posten des Landesparteisekretärs will er derzeit noch nicht einmal nachdenken: “Das macht vorher keinen Sinn, sich Gedanken zu machen.” Er rätsle derzeit selbst, warum sein Name so oft genannt wurde: “Ich würde mich jetzt nicht zum inneren Kreis zählen.” Als Präsident der Mietervereinigung – die Funktion hat er seit 2008 inne – habe es derzeit zudem einen sehr spannenden Job, betonte er.

 Personalspekulationen in der SPÖ

Katharina Schinner (34) taucht derzeit ebenfalls immer wieder in den Personalspekulationen auf. Sie wurde erst im Oktober 2013 zur stellvertretenden Landesparteisekretärin ernannt. Auf diesem Posten werde sie vorerst auch bleiben, hört man im Rathaus u.a. mit Verweis auf ihr Alter und ihre noch eher geringe Erfahrung.

Die Entscheidung für den roten Spitzenposten liegt jedenfalls beim Landesparteivorsitzenden – sprich: bei Bürgermeister Michael Häupl. Sie soll “in den nächsten Wochen” fallen, hieß es aus seinem Büro.

Bewährungsprobe bei Gemeinderatswahl

Auf den Nachfolger oder die Nachfolgerin wartet jedenfalls keine leichte Aufgabe. Denn er oder sie muss die Roten für die Gemeinderatswahl im kommenden Jahr in Stellung bringen. Insofern alles andere als einfach, als die Wiener SPÖ zuletzt immer wieder Mobilisierungsprobleme eingestehen musste. Umfragen von Mitte Juni – aktuellere Daten gibt es nicht – sahen die SPÖ im Falle einer Gemeinderatswahl je nach Meinungsforschungsinstitut nur noch im Bereich zwischen 36 und 40 Prozent. Zum Vergleich: Bei der letzten Wien-Wahl 2010 hatte sie bei 44,3 Prozent gelegen und damit die absolute Mandatsmehrheit verloren.

Gerüchten zufolge war zuletzt die Kritik an Christian Deutsch parteiintern immer lauter geworden. Schlechte Kommunikation nach innen und wenig erfolgreiche Kampagnen sollen bemängelt worden sein.

(APA)

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