Pentagon widerspricht Trump: Irans Atomprogramm nicht "ausgelöscht"

Die US-Regierung hat die Auswirkungen der jüngsten Luftangriffe auf iranische Atomanlagen neu bewertet. Entgegen früheren Aussagen von Ex-Präsident Donald Trump sei das Atomprogramm des Iran durch den Militäreinsatz lediglich um ein bis zwei Jahre zurückgeworfen worden.
Das erklärte Pentagon-Sprecher Sean Parnell am Mittwoch gegenüber Journalisten. Trump hatte zuvor behauptet, die Angriffe hätten das iranische Atomprogramm vollständig "ausgelöscht".
Angriff auf Fordo, Natanz und Isfahan
Die Angriffe erfolgten laut Pentagon im Rahmen der Operation "Mitternachtshammer" in der Nacht zum 22. Juni. Dabei griffen US-Streitkräfte drei iranische Atomanlagen mit bunkerbrechenden Bomben an. Betroffen waren die Standorte Fordo, Natanz und Isfahan. Trump hatte den Einsatz mit den Atombombenabwürfen von Hiroshima und Nagasaki verglichen.
IAEA warnt vor rascher Wiederaufnahme
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) geht jedoch davon aus, dass der Iran bereits in wenigen Monaten wieder mit der Urananreicherung beginnen könnte. Das erklärte IAEA-Chef Rafael Grossi Ende Juni.
Der Iran hat unterdessen die Kooperation mit der Behörde eingestellt. Wie groß die verbleibenden Uranbestände derzeit sind, lässt sich daher nicht unabhängig verifizieren. Das US-Außenministerium kritisierte den Rückzug als "inakzeptabel".
(VOL.AT)