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Pentagon plant Internetüberwachung

Im US-Verteidigungsministerium laufen Bemühungen, ein gigantisches System zur weltweiten Überwachung des Internets einzurichten.

Dazu will das Pentagon nach Medienberichten Zugriff zu Datenbanken in der ganzen Welt erhalten.

Der Chef der „Informationsabteilung“ im Pentagon, John Poindexter, erklärte in einem am Dienstag veröffentlichten Interview der „Washington Post“, Ziel sei es, die Spur von Terroristen überall hin verfolgen zu können.

Das Überwachungssystem würde dann systematisch Millionen von Datenpaketen durchschnüffeln und so Kreditkartenabrechnungen, verdächtige Reiseaktivitäten oder ungewöhnliche Arzneimittelverschreibungen wie etwa zur Behandlung von Milzbrand aufdecken.

„Wir können die Terroristen nur finden und ihnen zuvorkommen, wenn wir ihre Spur verfolgen“, sagte der frühere nationale Sicherheitsberater. Er betonte, es würden noch Jahre vergehen, bis die Technologie entwickelt sei, um derart riesige Datenmengen zu filtern, so Poindexter weiter.

Kritiker merkten an, die US-Regierung werde es sicher schwer haben, für ein solches Überwachungsprogramm die Zustimmung befreundeter Staaten einzuholen.

Doch die Vorbereitungen laufen bereits auf Hochtouren. Poindexters Abteilung verfügt über einen Jahresetat von 200 Millionen Dollar, und erste Großaufträge zur Entwicklung der Schnüffelsoftware wurden schon vergeben.

Nach Informationen der „Washington Post“ berät Poindexter auch die Nationale Transportsicherheitsbehörde bei der Entwicklung eines Programms, um verdächtige Passagiere aufzuspüren.

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