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Pentagon bereitet sich vor

Das US-Verteidigungsministerium will im Fall eines Angriffs auf den Irak genauso viele Reservisten aktivieren wie im Golf-Krieg von 1991.

Damals wurden 265.000 Reservisten einberufen, wie die „New York Times“ am Montag berichtete. Entgegen vorheriger Kalkulationen glaubten Militärexperten jetzt, dass für die Bewachung von Militärbasen im In- und Ausland eine große Zahl an zusätzlichen Einsatzkräften nötig sei. Die Reservisten sollten zudem beim Schutz potenzieller Anschlagsziele in den USA eine wichtige Rolle spielen.

UN-Chefinspektor Hans Blix sollte am Montag mit Vertretern der 15 Mitglieder des UN-Sicherheitsrates zu Beratungen über eine neue Irak-Resolution zusammenkommen. In den Gesprächen sollen vor allem die Differenzen der USA mit Frankreich und Russland überwunden werden. US-Außenminister Colin Powell hatte am Wochenende gesagt, die Irak-Debatte trete ab Montag in die entscheidende Phase. Zu Beginn der Woche müssten „einige grundlegende Entscheidungen“ fallen. US-Präsident George W. Bush hatte erneut die Bereitschaft der USA untermauert, notfalls auch ohne eine UN-Resolution im Alleingang gegen den Irak vorzugehen. Einer neuen Resolution müssten mindestens neun der 15 Mitglieder im Sicherheitsrat zustimmen; von den ständigen Mitgliedern dürfte keines von seinem Veto-Recht Gebrauch machen.

Die USA hatten in der vergangenen Woche einen überarbeiteten Entwurf für eine neue Resolution vorgelegt. Frankreich und Russland lehnten jedoch auch diesen Vorschlag ab. Beide Länder befürchten, dass Washington sich mit seinem Vorschlag das Recht auf einen automatischen Angriff auf Irak sichern könnte, sollten die Waffeninspektionen der UNO erneut scheitern.

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