Man sehe, dass sich etwas im deutschen Fußball getan habe. Schon bei der EM 2008 hätte die DFB-Elf teilweise richtig schönen Offensiv-Fußball gezeigt. Die Ikone hob vor allem die beiden Mittelfeldspieler Mesut Özil und Thomas Müller hervor: “Das sind Spieler wie früher Overath und Littbarski. Sie können dribbeln, tödliche Pässe spielen und überraschende Aktionen einleiten.” Daher macht sich Pele auch keine Sorgen für das nächste Spiel. Für den Titel hält der Brasilianer die junge Truppe von Joachim Löw aber für “noch ein wenig zu unerfahren”.
Nichts hält die Legende hingegen vom argentinischen Teamchef Maradona, dessen Mannen am Samstag im Viertelfinale in Kapstadt auf die Deutschen treffen. “Er hat eine sehr ausgefallene Lebensführung und das kommt bei einer Mannschaft selten gut an.”
Auch von seinen Landsleuten ist Pele nicht restlos überzeugt. Die Dominanz und der Wille, immer über den Gegner zu dominieren und den Ball zu besitzen, seien nicht vorhanden. “Das Team hingegen ist eher auf Konter eingestellt, beherrscht das Spiel zu wenig.”
Teamchef Dunga habe ihm gesagt, er lasse nicht defensiv, sondern kontrollierend agieren. “Aber was ist das für ein Fußball, wenn man mit einem Stürmer das Spiel kontrollieren will?”, fragt Pele. Eine dominierende Elf könne Brasilien so sehr unter Druck setzen, dass die hängenden Stürmer überhaupt nicht mehr nach vorne und zu Torchancen kämen.
Doch nur Spanien sowie “Deutschland an einem guten Tag”, könnten dem Rekordweltmeister in Südafrika gefährlich werden. Argentinien zählt er dezidiert nicht zu diesem Kreis.