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Peking: Neuer Sars-Fall

Erstmals seit dem Ende der Sars-Epidemie in Peking haben die Behörden wieder einen Fall der lebensgefährlichen Lungenkrankheit in der chinesischen Hauptstadt gemeldet.

<RTE>Bei einer erkrankten 20-jährigen Krankenwester des Jiangong-Hospitals seien mehrere Sars-Tests positiv ausgefallen, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua am Donnerstag unter Berufung auf die Gesundheitsbehörden. 171 Menschen, die Kontakt zu der Krankenschwester hatten, seien unter medizinische Beobachtung gestellt worden. Fünf von ihnen hätten Fieber entwickelt.<p>  
  
Die Behörden in Peking lösten einen Gesundheitsalarm aus. Das Gesundheitsministerium rief landesweit dazu auf, die Kontrolle von Grippe- und Lungenkrankheiten zu verschärfen, um Fälle frühzeitig zu entdecken, zu isolieren und zu behandeln. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zeigte sich besorgt. „Beunruhigend ist die Tatsache, dass es sich um eine Krankenschwester handelt. War sie die Ursache oder das Opfer?“, fragte der WHO-Sprecher in Peking, Bob Dietz. „Hat sie sich im Krankenhaus angesteckt oder außerhalb?“<p>  
  
Xinhua zufolge haben unter anderem zwei Familienmitglieder der 20-Jährigen Fieber entwickelt. Die Krankenschwester selbst habe erstmals am 5. April Symptome gezeigt und sei zwei Tage später ins Krankenhaus gekommen. Am 14. April sei die Patientin auf die Intensivstation des Volkshospitals verlegt worden und werde inzwischen im Ditan-Hospital behandelt. Ihr Gesundheitszustand wurde nicht näher beschrieben. Nach der offiziellen Einstufung als „Verdachtsfall“ informierte das Gesundheitsministerium die WHO sowie die Behörden in Hongkong und Macao.<p>  
  
Im vergangenen Winter, in dem eine Rückkehr der Lungenkrankheit in China befürchtet worden war, waren bisher lediglich in Südchina vier Sars-Fälle berichtet worden. Diese Patienten sind jedoch bereits wieder als geheilt entlassen worden. Die Ansteckungswege hatten allerdings nicht geklärt werden können, was Experten beunruhigt hatte. Die Lungenkrankheit war Ende 2002 erstmals in Südchina in Erscheinung getreten und hatte sich von dort in 28 Länder verbreitet. Nach WHO-Angaben sind damals 8.098 Menschen an Sars erkrankt und 774 Menschen gestorben.<p>  
  
Der Ausbruch der Krankheit und die Quarantänemaßnahmen hatte das öffentliche Leben in China, wo allein 349 Menschen ums Leben kamen, vor einem Jahr weitgehend lahm gelegt. Die chinesische Hauptstadt war damals besonders schwer betroffen.</RTE>  

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