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Peking: 8.000 Menschen unter Quarantäne

Aus Angst vor der weiteren Ausbreitung der Lungenkrankheit SARS haben die chinesischen Behörden in Peking fast 8.000 Menschen unter Quarantäne gestellt.

Die Betroffenen hätten in engem Kontakt zu Patienten gestanden, die am Schweren Akuten Respiratorischen Syndrom erkrankt seien, meldete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua am Montag. Unter anderem seien eine Baustelle und mehrere Wohngebäude der Hochschulen abgeriegelt worden. Auch mehr als hundert medizinische Einrichtungen stünden unter Quarantäne. Nach Berichten örtlicher Zeitungen wurden 128 Medizin-Einrichtungen unter Beobachtung gestellt.

Die Behörden hatten am Sonntag die Schließung aller Pekinger Vergnügungsstätten wie Kinos, Internetcafes, Theater und Karaoke-Bars angeordnet. In China sind bisher 131 Menschen der kaum erforschten Virusinfektion zum Opfer gefallen. Insgesamt sind in China derzeit 2.914 Krankheitsfälle registriert.

In Kanada erlag eine 79 Jahre alte Frau der rätselhaften Lungenkrankheit, wie die Behörden meldeten. Sie kam wie alle anderen Todesopfer in dem nordamerikanischen Land aus der Provinz Ontario. Die Zahl der SARS-Toten erhöhte sich damit auf 21. Kanada ist außerhalb Asiens das am stärksten von der Lungenkrankheit betroffene Land.

Trotz der immer neuen Todesfälle betonen die kanadischen Behörden, die Krankheit unter Kontrolle zu haben. Das Land steht mittlerweile im Streit mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die in der vergangenen Woche eine Reisewarnung für Ontarios Provinzhauptstadt Toronto ausgesprochen hatte. Premierminister Jean Chretien nannte den Hinweis eine „schlechte Entscheidung“. WHO-Generalsekretärin Gro Harlem Brundtland bezeichnete es in der BBC am Sonntag dagegen als „skandalös“, dass in Kanada Anspielungen gemacht wurden, die WHO habe Toronto aus politischen Motiven auf die Schwarze Liste gesetzt, damit nicht nur asiatische Städte gebrandmarkt seien. Die WHO wird am Dienstag über eine mögliche Aufhebung der Reisewarnung für Kanada entscheiden.

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