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Pearl Harbor - 9/11 des 20. Jahrhunderts

Der Angriff auf Pearl Harbor bedeutete den Kriegseintritt der USA in den 2. Weltkrieg
Der Angriff auf Pearl Harbor bedeutete den Kriegseintritt der USA in den 2. Weltkrieg ©DAPD
Vor exakt 70 Jahren, am 7. Dezember 1941, griff Japan in den 2. Weltkrieg ein. Das Fanal dazu lieferte der Angriff auf die amerikanische Pazifikflotte in Pearl Harbor.
Bilder vom Angriff auf Pearl Harbor

Die nationale Katastrophe grub sich wie der 11. September tief ins kollektive Bewusstsein der US-Amerikaner ein. Denn der Angriff war aus der damaligen Sicht unvorstellbar, und kam für die ganze Nation überraschend. Japan hatte aber natürlich seine “Gründe” für den Angriff. Denn das Inselreich hatte zum einen mit den Konsequenzen eines extremen Bevölkerungsbooms zu kämpfen. Wie 20min.ch berichtet, war das sich rasend industrialisierende Land deshalb immer weniger in der Lage, seinen Lebensmittelbedarf zu decken.

Japan: Frühe Expansionsbestrebungen

Zudem war das Land außerordentlich rohstoffabhängig, denn eigene Ressourcen besaß das Land der aufgehenden Sonne kaum. Importiert werden mussten vor allem Metall, Gummi und Erdöl. Japanische Nationalisten setzten deshalb bereits vor dem Angriff auf Pearl Harbor auf Expansion. So besetzte man 1931 die heute chinesische Mandschurei, und brach man 1937 einen Krieg gegen China vom Zaun. Das alles mit dem Ziel, sich weite Kolonialgebiete einzuverleiben.

Gerade in China hatten aber die USA weitreichende Interessen. Zudem war man ob des japanischen Machtzuwachses in Ostasien besorgt, da die Vereinigten Staaten vor allem den Pazifischen Raum (“Pacific Rim”) als ihren Vorhof betrachteten und auch heute noch betrachten. Deshalb wurden Ängste wach, Japan könnte sich den Philippinen als Objekt der Begierde zuwenden. Diese standen damals unter US-Protektorat.

Japan weitet Weltkrieg aus

Als die Japaner schließlich am 24. Juli 1941 in der französischen Kolonie Indochina einmarschierten, war die Geduld der Amerikaner zu Ende. Gemeinsam mit den Briten und Holländern wurden massive Handelssanktionen gegen Japan beschlossen. Diese allerdings verschärften die ohnedies dramatische Lage im Inselreich weiterhin. Der Außenhandel reduzierte sich in Folge um drei Viertel, der Erdölimport sogar um neun Zehntel.

Deshalb sah man in einem überraschenden Angriff gegen den Hauptkontrahenten in der Region den einzig rettenden Ausweg. Ministerpräsident Hideki Tojo unternahm deshalb Kriegsanstrengungen, und mit der Umsetzung eines Überraschungsangriffs auf die USA wurde am 5. November Admiral Isoroku Yamamoto beauftragt.  Am 7. Dezember 1941 kam es kurz vor 8 Uhr zur ersten Angriffswelle auf die vor Pearl Harbor vor Anker liegende Flotte der USA. 168 Flugzeuge flogen dann gegen 9 Uhr eine zweite Welle. 2403 Amerikaner fanden den Tod, 12 Schiffe waren gesunken oder gestrandet, und 300 Flugzeuge zerstört oder beschädigt. Dennoch brachten die Attacken nicht den erhofften Erfolg. Eine dritte, ursprünglich geplante Welle wurde von den Japanern nicht geflogen. Ebenso blieben die US-Flugzeugträger verschont, sie waren zum Zeitpunkt der Attacke auf hoher See.

Anfangserfolge und Weg in den Untergang

Nicht zu unterschätzen war allerdings der psychologische Effekt. Die Stimmung in den USA war auf einem Tiefpunkt, in Europa witterte Adolf Hitler Morgenluft, und erklärte wenig später den USA ebenso wie Japan den Krieg – obwohl er aufgrund der defensiven Ausrichtung des Deutsch-Japanischen Bündnisses dazu nicht verpflichtet gewesen wäre.

Jedenfalls ebneten beide Regime mit der Kriegserklärung den Weg zu ihrem Untergang. Denn Spätestens nach der Kriegswende bei der Schlacht um die Midway-Inseln war der Stern der Japaner im Sinken begriffen. Und nach den verheerenden Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki am 6. und 9. August 1945 war das Schicksal Japans weitgehend besiegelt. Denn nachdem auch die Sowjetunion am 8. August dem Kaiserreich den Krieg erklärte, war die Lage hoffnungslos verloren. Am 2. September 1945 nahm General Douglas McArthur, Kommandant der US-Truppen im Pazifik, die bedingungslose japanische Kapitulation auf dem Schlachtschiff “USS Missouri” entgegen.

Die Folgen des Krieges werfen allerdings bis heute ihre Schatten. Japan hatte Gebietsverluste zu verkraften, von denen vor allem der Verlust von Kurileninseln das Verhältnis mit Russland eintrüben.

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