Jeder Versicherte zahlt monatlich einen Pauschalbetrag an die Krankenkasse – so sieht das Zukunftsmodell von Ärztekammer-Präsident Walter Dorner aus, wie ORF on berichtet. Bei geringen Einkommen soll laut Dorner der Staat einen Teil des Betrags übernehmen.
Zahlen sollen laut Dorner auch Mitversicherte und Pensionisten, wobei für Kinder bis 18 Jahre eine geringere Pauschale entrichtet werden soll.
Die Höhe der kassenspezifische Pauschale müsste erst festgelegt werden, erklärte Dorner weiter. Durch die Einnahmen soll die Finanzierungslücke der Krankenkasse von derzeit 600 Millionen Euro zumindest teilweise gestopft werden.
Wie viel Mehreinnahmen mit diesem neuen Modell exakt für die Krankenkassen lukriert würden, kann Dorner derzeit nicht beantworten. “Das hängt von der Höhe der Pauschale sowie dem zu bezahlenden Anteil der individuellen Einkünfte ab”, sagt Dorner.
Dorner verwies dabei auf Überlegungen für Deutschland: “Dort haben Berechnungen ergeben, dass die Pauschale im Falle einer Einführung in Deutschland für Erwachsene etwa 170 Euro pro Monat betragen würde, für Kinder etwa 75 Euro.”
Die Finanzprobleme der WGKK bekommen mittlerweile auch die Versicherten zu spüren. Erste Zuschüsse wurden mit Anfang August gestrichen. Gesundheitsministerin Rauch-Kallat (ÖVP) begrüßt das.
Keine Geldverschwendung?
Keine Spur von Geldverschwendung gibt es bei der WGKK – das ist das Ergebnis des Prüfberichtes, den Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat (ÖVP) veranlasst hat. Die Experten warnen aber vor einem Finanzkollaps.
Das Krankenkassendefizit nimmt enorme Ausmaße an. Wie die Gebarungsvorschau des Hauptverbands der Sozialversicherungsträger ergibt, steigt das Defizit in den kommenden Jahren um das Vierfache.