Sie habe festgestellt, dass Gagen in der Branche durchaus üblich seien, auch für Politiker, sagte sie am Dienstagabend vor Unternehmern im mittelfränkischen Dennenlohe.
Manche Medien würden ein gutes Geschäft mit ihren Storys machen – davon wolle sie etwas haben. Mit dem Geld will sie ihre politische Arbeit finanzieren. Pauli hatte die Information über ihren Parteiaustritt gegen Honorar an das Gesellschaftsmagazin Vanity Fair verkauft.
Zugleich kündigte Pauli an, weiter in der Politik bleiben zu wollen. Wo sie künftig ihre politischen Ideen umsetzen wolle, ließ die frühere CSU-Politikerin allerdings offen. Wenn man gerade aus einer so lang andauernden Beziehung von 30 Jahren raus geht, muss man nicht gleich die nächste eingehen. Sie könne sich vorstellen, sowohl in die eine oder andere Partei einzutreten als auch eine eigene Partei zu gründen, sagte sie bei dem Unternehmerforum.
Bei ihrem ersten öffentlichen Auftritt nach der Rückgabe ihres CSU-Parteibuchs warf sie der Partei fehlende Kompetenz in der Sozialpolitik vor. Gerade um Menschen wie zum Beispiel Hartz-IV-Empfänger müsse man sich besonders kümmern. Deswegen sei für sie das S im Parteikürzel CSU immer wichtig gewesen. Soziale Fragen hätten aber leider zuletzt eine immer geringere Rolle in der CSU gespielt. Ich bin vielleicht mehr CSU als mancher in der CSU ý so kommt es mir vor, fügte sie hinzu.
Enttäuscht zeigte sich Pauli auch über den Umgang der neuen CSU-Spitze mit ihr. Noch auf dem Parteitag im September habe ihr der neue CSU-Chef Erwin Huber ein Gespräch darüber angeboten, wie ihre Zukunft in der Partei aussehen könnte. Zu dem Gespräch sei es nie gekommen, sagte die Politikerin, die am Jahresanfang mit zum Rückzug des früheren CSU-Chefs und bayrischen Ex-Ministerpräsidenten Edmund Stoiber beigetragen hatte. Pauli habe nach dem Parteitag noch eine Weile gewartet. Schließlich habe sie die Konsequenzen gezogen.