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Patrick Simma mag den Markt und die Menschen

Patrick Simma ist Frühaufsteher und legt Wert auf die ansprechende Präsentation der Ware.
Patrick Simma ist Frühaufsteher und legt Wert auf die ansprechende Präsentation der Ware. ©Edith Rhomberg
 Man trifft sich bei „Reini’s Hausgemachtes“, kauft ein und bleibt zum Schwätzchen.
Reinis Hausgemachtes

 

Dornbirn. Zu Patrick Simma kommen viele der Kundinnen und Kunden ganz gezielt an seinen fahrbaren Stand in der Riedgasse. Jeden Mittwoch ist er da. „Hast du den Langenegger Dorfkäse dabei?“, fragt eine Frau, und ein Mann kommt speziell wegen der geräucherten Hauswurst. Auf die Eier, die braunen, schwört ein anderer: „Damit gelingt der Kaiserschmarren besonders gut“. Diese Meinung vertritt Franz. Nach dem Namen gefragt, benennt er sich schlicht „Burgenländer Franz“. Er tanze im Schwanen gern Rock’n’Roll und sei ein Original im 83. Lebensjahr. „Mit meinem Rad fahre ich bis nach Bludenz“, lässt er die Menschen wissen, die sich inzwischen um ihn versammelt haben. Nein, ein E-Bike habe er nicht, sein Fahrrad sei „eine alte Reib’n“. Und plötzlich wird dieser Marktstand zum Nahversorger, wo man sich beim Einkaufen trifft und zum Schwätzchen bleibt.

Der richtige Beruf

„Es gibt alles Arbeit“, informiert Patrick. Meistens steht er um viertel nach vier auf, um die Ware zu laden und, auf dem Markt angekommen, sie schön herzurichten. „Das Auge kauft mit“, ist er sich sicher. Dass er fleißig und geschäftstüchtig ist, mögen die Leute. „Man wollte mich schon verkuppeln“, gesteht er. Er sei aber vergeben an Melanie, die auch vom Lebensmittelfach ist und bereits in Kürze in den Betrieb einsteigen wird.

„Dieser Beruf ist wie für mich geschaffen“, offenbart Patrick vom Wagen heraus und über den Rand gebeugt. Da und dort gibt der Dreiundzwanzigjährige seinen humorvollen Kommentar und begrüßt seine Stammkunden wie alte Bekannte. Den Humor habe er vom Vater, verrät Patrick. „Als ich klein war, bin ich mit meinen Papa am Samstag nach Feldkirch auf den Markt gefahren. Da bin ich immer gern mit, weil es als Belohnung einen Marillencroissant gab“, erinnert er sich. Obwohl schon früh feststand, dass er in den Familienbetrieb einsteigen will, machte er zunächst eine Bürolehre. „Du brauchst einen Abschluss“, war die ausschlaggebende Motivation. Fußball ist Patricks Lieblingssport. Er spielt drei bis viermal die Woche und fährt gemeinsam mit Kollegen zum Trainingslager an den Gardasee.

Hinter der Marke „Reini’s Hausgemachtes“, bekannt für Semmelknödel und Suppeneinlagen, Sauerkraut, Gerstensuppe, Frischkäse-Aufstriche und diverse Spätzle, steht Reinhard Simma, Patricks Vater. Einige Spezialitäten stellt er am Standort Schwarzach selbst her – ohne den Zusatz von Geschmacksverstärkern oder Konservierungsmitteln, wie es heißt. Andere Erzeugnisse werden von Kooperationspartnern bezogen. „Jeder von uns hat seinen eigenen Bereich“, erzählt Patrick, der die Wochenmärkte abdeckt, während sein Bruder René den Verkauf vor dem Interspar in Altenstadt macht. Der Vater ist für das Warensortiment zuständig und betreibt mit Mitarbeitern den Stand vor dem BayWa in Lauterach.

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