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Patientensicherheit trotz Apotheken-Software-Fehler "stets gegeben"

Die Apotheken-Software-Panne habe laut Apothekerkammer zu keiner Zeit die Patientensicherheit gefährdet.
Die Apotheken-Software-Panne habe laut Apothekerkammer zu keiner Zeit die Patientensicherheit gefährdet. ©APA/BARBARA GINDL
Die Apothekerkammer äußerte sich nach der Aufregung um eine Panne bei Rezepte durch einen Software-Fehler. Die Patientensicherheit sei stets gewährleistet gewesen.
Falsche Angaben auf Rezepten: Panne bei E-Medikation

"Unplausible Dosierungsangaben, die in der Software aufschienen, wurden von den Apothekerinnen und Apothekern erkannt und mit den verschreibenden Ärzten abgeklärt, sodass sie nicht bis zu den Patientinnen und Patienten durchdrangen", hieß es auf APA-Anfrage.

"Menschliche Sicherheitsstufe Apotheker"

Neben der "menschlichen Sicherheitsstufe ApothekerInnen" würde aber "weitere technische Maßnahmen ergriffen": Ärzte und Apotheker verwenden Software von privaten Anbietern. Künftig sollen nur noch Produkte eingesetzt werden, die vor Inbetriebnahme eine verbindliche Qualitätskontrolle durch die ELGA-GmbH durchlaufen haben.

Software-Fehler fiel durch Kooperation in Wien auf

Aufgefallen war der Fehler durch die Kontrolle und enge Zusammenarbeit einer Ärztin und einer Apothekerin in Wien. Bei dem technischen Fehler handelt es sich um ein Darstellungsfehler, der sofort nach Bekanntwerden durch ein Software-Update "zur Gänze behoben wurde. Zusätzlich ist ein Sicherheitsmonitoring installiert worden, um das fehlerfreie Funktionieren des Systems zu garantieren", wurde am Dienstag betont.

33 von rund 1.400 Apotheken in Österreich von Fehler betroffen

Bisher sind vier Wochen "aufgearbeitet" worden, in denen der Software-Fehler für falsche Dosierungsangaben verantwortlich gewesen sein könnte. Betroffen waren 33 von rund 1.400 Apotheken in Österreich, mit Schwerpunkt Wien. Noch weiter zurückschauen muss nun ein Datenforensiker - die Software ist seit zwei Jahren im Einsatz, der Zeitrahmen, in dem falsche Rezepte ausgestellt worden sein könnten, ist noch unklar. Bisher seien 60 Rezepte mit Falschinformationen entdeckt worden, hatte es bereits am Montag geheißen, in keinem Fall seien die falschen Angaben an Patientinnen und Patienten weitergegeben worden.

Gutachten durch Systempartner

"Derzeit wird der Gutachtensauftrag durch die Systempartner Apothekerkammer, Ärztekammer, ELGA GmbH, Dachverband der Sozialversicherungsträger und Pharmazeutische Gehaltskasse formuliert", sagte ein Sprecher der Apothekerkammer zum weiteren Vorgehen. "Um den aufgetreten Fehler zu analysieren, wird ein gerichtlich beeideter Gutachter mit einem technischen Gutachten beauftragt."

Beste Software kann Kontrolle durch Apotheker nicht ersetzen

Die beste Software könne "die menschliche Kontrolle durch Apotheker und Ärzte nicht ersetzen", betonte die Kammer zugleich. Qualitätsmanagement setze auch voraus, dass Ärztinnen und Ärzte die in ELGA hinterlegten Dosierungsangaben "bei jeder Folgeverordnung auf Richtigkeit überprüfen und gegebenenfalls anpassen". Ein funktionierendes Vier-Augen-Prinzip sei "ein unverzichtbares Sicherheitsnetz".

(APA/Red)

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