AA

Passagiere sagten im Costa-Concordia-Prozess aus

32 Menschen starben bei dem Unglück
32 Menschen starben bei dem Unglück
Im Costa-Concordia-Prozess in Grosseto haben am Montag erstmals Passagiere des im Jänner 2012 verunglückten Kreuzfahrtschiffs als Zeugen ausgesagt. Neuerlich nicht erschienen ist der Steuermann, der in einem abgekürzten Verfahren bereits zu 20 Monaten Haft verurteilt worden war. Der Indonesier ist für das Gericht nicht auffindbar.

“Niemand hat uns gesagt, was zu tun war. Man hat uns lediglich geraten, in die Kabinen zurückzukehren, die zu wahren Fallen geworden sind. Wir haben versucht, so rasch wie möglich ins Freie zu gelangen. Wir sind alle in Panik geraten”, sagte ein Passagier. Eine Frau berichtete, dass sie seit der Havarie unter Panikattacken leide und nach wie vor in ärztlicher Behandlung stehe. Dasselbe berichtete ein Ehepaar aus der Toskana. “Nach dem Unglück haben wir lang nicht mehr schlafen können. Wir hatten stets Kopfschmerzen. Seitdem haben wir ständig Angst und werden von einem Psychiater behandelt”, so das Ehepaar.

Steuermann ist nicht auffindbar

In dem Prozess muss sich Kapitän Francesco Schettino unter anderem wegen mehrfacher Tötung verantworten. Der Steuermann war bereits im Juli 2013 als mitschuldig an der Havarie erkannt, die zum teilweisen Kentern des Schiffs führte und 32 Menschen das Leben kostete. Der Indonesier soll die englischen Anweisungen des Kapitäns nicht begriffen und einen gravierenden Fehler bei dem Manöver gemacht haben, das den Aufprall an den Felsen vor der Insel Giglio verhindern hätte sollen. Er hätte schon im März als Zeuge aussagen sollen.

Offizierin verweigert Aussage

Eine Offizierin, die ebenfalls wegen Mitschuld an der Havarie verurteilt worden war, hätte am Montag ebenfalls als Zeugin aussagen sollen. Sie weigerte sich allerdings, die Fragen des Gerichts zu beantworten.

(APA)

  • VIENNA.AT
  • Chronik
  • Passagiere sagten im Costa-Concordia-Prozess aus
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen