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Parlamentswahl im Libanon

Im Libanon hat am Sonntag die erste Runde der Parlamentswahl begonnen. Mehr als drei Millionen Wahlberechtigte sind aufgerufen, über die 128 Sitze des Parlaments zu entscheiden.

Es sind die ersten landesweiten Wahlen seit dem Ende der fast 30 Jahre langen Präsenz des syrischen Militärs im Libanon.

Den Auftakt des sich über vier Wochenenden hinziehenden Urnenganges bildete die Abstimmung in Beirut. Bewacht von bewaffneten Polizisten und Soldaten öffneten um sieben Uhr Ortszeit die Wahllokale in der Hauptstadt, die als Hochburg der Sunniten gilt. Zum ersten Mal sind ausländische Beobachter, darunter mehr als 100 Vertreter der Europäischen Union, bei libanesischen Wahlen dabei.

„Ich habe gewählt, weil ich an Veränderung glaube“, sagte ein 27-jähriger Wähler in Beirut. „Wir wollen einen Libanon, der frei von jeglicher Unterordnung ist. Wir müssen über uns selbst herrschen“. Syrien hatte nach Massenprotesten und massivem internationalen Druck seine Truppen aus dem Nachbarland abgezogen.

Ministerpräsident Najib Mikati hatte die Wahlen am Vortag als demokratische Leistung gewürdigt, besonders nach den Ereignissen, die auf die Ermordung des früheren Ministerpräsidenten Rafik al Hariri gefolgt waren. Gute Erfolgsaussichten auf das Amt des Regierungschefs räumen Beobachter Saad al Hariri, dem Sohn des Ermordeten ein.

Das Wahlsystem garantiert Moslems und Christen dieselbe Zahl der Parlamentssitze, wobei die meisten Sitze an maronitische Christen (34) sowie sunnitische und schiitische Moslems (je 27) gehen. Rund 59 Prozent der Wahlberechtigten sind Moslems und 41 Prozent Christen.

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