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Parlament hat Pforten geöffnet

Pünktlich um 9.00 Uhr Früh hat das Parlament heute, Freitag, anlässlich des Nationalfeiertags seine Pforten geöffnet. Der Besucherandrang hielt sich am Beginn noch in Grenzen, nahm im Laufe des Vormittags aber langsam zu.

„Herzlich Willkommen“ rief die Ersten Nationalratspräsidentin Barbara Prammer (S) den ersten Menschen entgegen, die das Hohe Haus betraten. Zusammen mit dem Zweiten Nationalratspräsidenten Michael Spindelegger (V) nahm sie die Gäste persönlich mit Handshake in Empfang. Dabei zeigte sich Spindelegger durchaus ums Volk besorgt: „Wann sind sie aufgestanden?“, erkundigte er sich bei einem eigens aus Vorarlberg angereisten Paar.

Auch die Dritte Nationalratspräsidentin Eva Glawischnig (G) sowie zahlreiche Abgeordnete standen am Eingang Spalier. Glawischnig und Spindelegger sind zum ersten Mal als Nationalratspräsidenten im Hohen Haus Gastgeber, gaben sich aber ebenso routiniert wie Prammer. Den Kontakt mit den Menschen habe sie „sehr gern“, meinte Prammer gegenüber der APA. Bereitwillig erklärte sie einem Buben dann auch, wie man es in ihr Amt schaffe.

Sowohl Österreicher als auch zahlreiche Touristen etwa aus der Slowakei, Tschechien, Deutschland, Japan und England waren gekommen, um das Parlament zu erkunden. Die Motivationen der Besucher waren durchaus unterschiedlich. „Wir wollen die Räumlichkeiten und Sitzungssäle sehen“, erklärte ein Ehepaar aus Wien. Auch das ein oder andere bekannte Gesicht wollten so manche erspähen. Ein Augustin-Verkäufer hoffte, wie vergangenes Jahr SPÖ-Chef Alfred Gusenbauer zu treffen, um ihm seine aktuelle Nummer geben zu können. Dieser wird allerdings heuer im Bundeskanzleramt als Gastgeber auftreten. Weniger klar war der Grund ihres Hierseins einer slowakischen Schülerin: „I don’t know“, meinte sie etwas ratlos.

Viele nahmen die Gelegenheit war, die Abgeordneten zu aktuellen Themen in die Zange zu nehmen. „Es sind nicht immer die in der EU schuld“, meinte etwa eine Frau zur der FPÖ-Abgeordneten Barbara Rosenkranz. Von einer anderen Besucherin wurde Rosenkranz ersucht, eine Volksabstimmung zum EU-Reformvertrag möglichst bald durchzusetzen. SPÖ-Jugendsprecherin Laura Rudas (S) diskutierte mit einem jungen Mann zum Thema Gesamtschule. „Kann man mit dem Rollstuhl zum Rednerpult fahren“, wurde VP-Behindertensprecher Franz-Joseph Huainigg gefragt. Nicht alle Besucher legten Wert auf das Zusammentreffen mit den Parlamentarieren: „Die seh ich eh alle Tag im Fernsehen.“

Keinen Hehl aus ihrer Meinung zur Politik machten auch zwei junge Männer beim Betreten des Plenarsaals des Nationalrats: „Das erspart dir jegliches Theater, das is ja wirklich nur mehr Kabarett“, kommentierten sie. „Die müssten mehr zusammenarbeiten, statt dauernd Schmutzwäsche zu waschen“, riet ein älterer Herr aus Wien den Politikern.

Das Parlament ist heute noch bis 19.00 Uhr geöffnet. Auf einer fixen Route kann man sich die Räumlichkeiten ansehen. In den verschiedenen Sälen werden von Guides deren Funktion und Geschichte erklärt.

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