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Paris muss wieder vor den Richter

Das letzte Wort im Knast-Drama von Partygirl Paris Hilton (26) ist noch nicht gesprochen. Am Freitagvormittag (Ortszeit) muss die Hotelerbin vor Richter Michael Sauer erscheinen.

Richter Michael Sauer hatte die Verkehrssünderin Anfang Mai zu 45 Tagen Gefängnis verurteilt. Dieser Termin wurde kurzfristig auf Antrag des Staatsanwalts Rocky Delgadillo in Los Angeles anberaumt, berichtete der Internetdienst „Tmz.com“ am Donnerstagabend. Delgadillo fordert, dass Hilton ihre restliche Strafe im Gefängnis absitzt. Er verlangte zugleich eine Untersuchung der vorzeitigen Haftentlassung Hiltons, die das Polizeipräsidium bewilligt hatte.

Neben der Staatsanwaltschaft und dem zuständigen Gericht hatten auch Bürgerrechtler entsetzt auf die Haftverschonung für Hilton reagiert. Staatsanwalt Delgadillo kündigte sofortige Ermittlungen an. Es gebe die Befürchtung, dass der Rechtsweg umgangen worden sei. Richter Sauer ließ mitteilen, die Umwandlung der Haftstrafe in einen elektronisch überwachten Hausarrest sei ohne seine Zustimmung erfolgt.

Die Hotelerbin war in der Nacht zum Donnerstag nach nur drei Tagen Haft überraschend aus dem Gefängnis entlassen worden. Den Rest der 45-tägigen Strafe muss sie daheim verbüßen und zur Überwachung eine elektronische Fußfessel tragen. Polizeisprecher Steve Whitmore zufolge waren medizinische Gründe für die Entscheidung ausschlaggebend. Nähere Angaben über die Krankheit machte er aber nicht. „Tmz.com“ will aus polizeilichen Quellen erfahren haben, dass allein Hiltons Gemütszustand den Ausschlag gab. Sie sei kurz vor einem Nervenzusammenbruch gestanden, hieß es.

Hilton hatte sich nach Verlassen der Haftanstalt bei der Gefängnisleitung und der Polizei bedankt. Sie sei hinter Gittern sehr fair und professionell behandelt worden, teilte die Hotelerbin durch ihren Anwalt mit. „Ich habe sehr viel bei dieser harten Probe gelernt und hoffe, dass andere aus meinen Fehlern lernen“, zitierte der Internetdienst „Tmz.com“ aus Hiltons Mitteilung.

Hilton, die wegen verschiedener Verkehrssünden zu 45 Tagen Haft verurteilt wurde, saß seit Montag früh im Frauengefängnis von Lynwood im US-Staat Kalifornien. Bei guter Führung sollte sie nach 23 Tagen entlassen werden.

Über die vorzeitige Haftentlassung zeigte sich auch die Kreisregierung empört. Die Entscheidung sei eine „Verhöhnung des Rechtsstaatsprinzips“, sagte Ratsmitglied Mike Antonovich. „Sie haben es hier mit einer verzogenen Göre zu tun, die schauspielert, um ihren Willen zu kriegen, statt wie vom Gericht angeordnet ihre Strafe abzusitzen.“

Der prominente Bürgerrechtler Al Sharpton sprach von einer Doppelmoral. „Diese vorzeitige Entlassung riecht nach der Art von wirtschaftlicher und rassistischer Bevorteilung, auf die Arme und Farbige immer wieder hinweisen“, sagte er. Es gebe keinen Mangel an Insassen, die schlecht mit ihrer Haft zurechtkämen oder sogar gesundheitliche Probleme hätten, aber nicht freigelassen würden. Ein Sprecher des Sheriffsbüros erklärte, es handle sich nicht um eine Freilassung, sondern um eine Umverlegung. „Es ist nicht wichtig, wie es aussieht“, sagte er. „Wir machen hoffentlich unseren Job und machen ihn professionell, mit einem Sinn für Menschlichkeit.“

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