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Paris: Explosion vor indonesischer Botschaft

Bei der Explosion einer Paketbombe vor der indonesischen Botschaft in Paris sind am Freitag kurz vor Sonnenaufgang zehn Menschen verletzt worden. Neun der Verletzten wurden in Krankenhäuser gebracht.

Sie trugen leichte Schnittwunden von geborstenem Glas davon oder litten unter Schocks. Bei vier der Verletzten handelte es sich um Mitarbeiter der Botschaft. „Das ist eindeutig ein Akt mit kriminellen Absichten“, stellte Innenminister Dominique de Villepin am Ort der Explosion im wohlhabenden 16. Arrondissement der französischen Hauptstadt fest. „Unseres Wissens zufolge gab es keine spezifischen Drohungen.“

Der designierte indonesische Präsident Susilo Bambang Yudhoyono sprach dagegen von Terror. „Ich verurteile den terroristischen Akt an der indonesischen Botschaft in Paris scharf“, sagte er. De Villepin erläuterte: „So weit wir wissen, gab es keine gezielte Bedrohung, aber wir ermitteln noch.“ Präsident Jacques Chirac sagte während eines Aufenthaltes in Hanoi: „Wir werden alle Mittel einsetzen, um Licht in diese kriminelle Tat zu bringen.“ Der Bombenanschlag ist vermutlich auf einen Racheakt von Botschaftsmitarbeitern zurückzuführen. Der Rundfunksender Radio Monte Carlo berichtete am Freitag, die Ermittler hielten diese Erklärung für die wahrscheinlichste. Die indonesische Botschaft habe kürzlich Mitarbeiter entlassen.

Einem Polizeisprecher zufolge handelte es sich bei dem Sprengsatz um eine Paketbombe, die vor dem Botschaftsgebäude abgelegt wurde. „Das war eine Bombe mittlerer Stärke“, erklärte er. „Es ist zu früh, um den Sprengstoff zu bestimmen.“ Die Explosion brachte die Scheiben von Autos und umstehender Wohngebäude zum Bersten. Ein Sprecher der Feuerwehr sagte: „Die Explosion hat einen kleinen Bereich der Gebäudefassade beschädigt.“ Ein Feuer sei nicht ausgebrochen. Die Polizei sperrte das Gebiet um die Botschaft ab.

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