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ParaNorman 3D - Trailer und Kritik zum Film

Ein Junge rettet die Welt - diese Geschichte ist schon oft erzählt worden. Aber kein Held wirkte wohl je so einsam wie Norman, der elfjährige Geisterseher aus dem 3D-Animationsabenteuer "ParaNorman". Nach etwa zwei Jahren Produktionszeit erwecken die Macher der Oscar-nominierten Gruselkomödie "Coraline" eine neue Schauerwelt zum Leben. Norman muss seine schräge Heimatstadt vor einem Hexenfluch retten, der Zombies aus ihren Gräbern ruft. Dabei reizt der Film mit Scherzen für Erwachsene, dem Charme skurriler Charaktere und einer aufwendigen Gruselinszenierung. Alle Spielzeiten auf einen Blick

Norman ist Außenseiter. In seinem Zimmer hängen Poster von Untoten, seine Zahnbürste hat einen Zombiegriff. Andere schmieren ihm das Wort “Freak” an seinen Schulspind. Und selbst seinem Vater ist er unheimlich, wenn er mit Gestalten aus dem Jenseits spricht. Seine Einsamkeit wird umso größer, je mehr der Fluch seine Welt verrücktspielen lässt. Wenn sich plötzlich Löcher im Boden auftun oder die Wände der Schultoilette sich verzerren. Die Regisseure Sam Fell (“Flutsch und weg”) und Chris Butler (“Corpse Bride – Hochzeit mit einer Leiche”) zeigen, wie verloren Andersartige sein können.

ParaNorman: Aufwendige Produktion

Auf der Leinwand verschwimmt für den Zuschauer die Grenze zwischen echtem und animiertem Bild. Das Animationsstudio Laika mixt Dreidimensionalität und Stop-Motion-Technik, mit der sonst Knetfiguren zum Leben erweckt werden. Für jede Filmsekunde wurden 24 Einzelbilder von Menschenhand inszeniert, die Produktion von ein bis zwei Filmminuten dauerte eine Woche. “ParaNorman” ist nach Angaben von Universal Pictures die aufwendigste Stop-Motion-Produktion aller Zeiten. Das Städtchen Blithe Hollow besticht durch schräge und düstere Optik, seine Bewohner durch skurriles Aussehen.

Zehn Jahre lang hat Co-Regisseur Butler nach Angaben der Produktionsfirma am Drehbuch für den Zombiefilm gearbeitet. Herausgekommen ist ein modernes Märchen, das den Zuschauer die Einsamkeit und Faszination des Kindseins wiedererleben lässt. Und doch ist “ParaNorman” mit den vielen Toten und den abgetrennten Körperteilen kein Trickfilm für kleine Kinder. Selbst der Hund von Normans Kumpel bleibt in diesem Film, der erst ab zwölf Jahren freigegeben ist, nicht heil.

Auch der trockene Humor und die Ironie ist nichts für Knirpse – aber für Ältere. Etwa wenn Norman vor dem Fernseher sitzt und Horrorschocker schaut. “Was siehst du dir an?”, wird er zu Hause gefragt. “Sex und Gewalt”, antwortet der Elfjährige trocken.

(APA)
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