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Paramilitärs kündigen Waffenruhe an

Die paramilitärischen „Einheiten zur Selbstverteidigung Kolumbiens“ (AUC) haben einen einseitigen unbefristeten Waffenstillstand angekündigt.

Die Waffenruhe werde am Sonntag in Kraft treten, erklärte die AUC in einem Brief an den kolumbianischen Präsidenten Uribe, an den Friedensbeauftragten Luis Carlos Restrepo und an die katholische Kirche. Die kolumbianische Regierung ragierte positiv.

Die ultrarechte Organisation drückt in der Botschaft ihre Hoffnung aus, dass die Waffenruhe der Beginn eines Friedensprozesses sein könne. Die Regierung von Uribe wird außerdem aufgerufen, die Sicherheit in jenen Gebieten zu gewährleisten, in denen die AUC aktiv ist.

Präsident Uribe prüfe die Erklärung, sagte ein Sprecher. Es scheine ein Schritt in die richtige Richtung zu sein. Uribe erwäge auch eine Amnestie für die Führer der AUC. Die Vereinigung rechter Milizen soll rund 10.000 bewaffnete Kämpfer haben. Sie sollen für die meisten Gräueltaten im kolumbianischen Bürgerkrieg verantwortlich sein. Ihre Anführer werden in den USA wegen Drogenhandels gesucht.

In der Erklärung wurde die katholische Kirche um Vermittlung bei Friedensgesprächen gebeten. Das UNO-Kinderhilfswerk UNICEF soll sich um die Kindersoldaten in den Reihen der AUC kümmern.

Die Paramilitärs sind, ebenso wie die linken Rebellenbewegungen, für zahlreiche Massaker an der Zivilbevölkerung berüchtigt. Rebellen und Paramilitärs kämpfen seit rund 20 Jahren um die Kontrolle weiter Teile der ländlichen Regionen Kolumbiens. Dabei bringen sie häufig Zivilisten um, die sie der Unterstützung der jeweils anderen Seite bezichtigen.

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