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Papstwahl geht weiter: Kardinäle erneut in geheimer Sitzung

Ein erster Wahlgang am Mittwochabend hatte wie erwartet für keinen Kandidaten die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit gebracht.
Ein erster Wahlgang am Mittwochabend hatte wie erwartet für keinen Kandidaten die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit gebracht. ©APA/AFP/STEFANO RELLANDINI (Symbolbild)
Beim Konklave in Rom haben die Kardinäle am Donnerstag auch im zweiten und dritten Wahlgang noch keinen neuen Papst gewählt.
Erster Wahlgang blieb ohne Ergebnis

Aus dem Schornstein der Sixtinischen Kapelle stieg kurz vor Mittag schwarzer Rauch - als Zeichen, dass bei der Abstimmung kein Name die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit bekommen hat.

Wie schon am Mittwoch, dem Tag des ersten Wahlganges, waren auch am Donnerstag in den Mittagsstunden tausende Menschen auf den Petersplatz gekommen, um die Nachricht miterleben zu können. Als der Rauch aufstieg, applaudierten viele Gläubigen. Am Donnerstagnachmittag sollen noch zwei Wahlrunden stattfinden.

Am Nachmittag sollen zwei weitere Wahlgänge folgen. Wenn ein neuer Papst gewählt ist, steigt weißer Rauch auf - zudem läuten dann die Glocken des Petersdoms. Im Vatikan wird ein kurzes Konklave von nur wenigen Tagen erwartet.

Das vierte und fünfte Votum über einen neuen Papst beginnen um 16.00 Uhr. Sollte kein Kandidat die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit erhalten, so werden gegen 19.00 Uhr die Stimmzettel beider Wahlrunden gemeinsam verbrannt.

Ist bereits der erste Wahlgang am Nachmittag erfolgreich, werden die Wahlzettel sofort verbrannt. Dann könnte zwischen 17.30 und 18.00 Uhr weißer Rauch aufsteigen - zudem läuten dann die Glocken des Petersdoms. Im Vatikan wurde im Vorfeld ein kurzes Konklave von nur wenigen Tagen erwartet.

Pilger warteten auf dem Petersplatz auf das Ergebnis der Wahl

Viele Pilger warteten auf dem Petersplatz auf das Ergebnis der Wahl. In Rom waren die Papst-Wähler aus aller Welt am Donnerstag erneut zusammentreten, um die Wahl eines neuen Pontifex fortzusetzen. Nach einer gemeinsamen Messe in der Paulinischen Kapelle begaben sich die 133 Purpurträger streng abgeschirmt von der Außenwelt in die Sixtinische Kapelle. Ein erster Wahlgang am Mittwochabend hatte wie erwartet für keinen Kandidaten die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit gebracht.

O'Malley: "Papst-Wahl ist kein Hollywood-Konklave"

"Bei einem Konklave funktionieren die Dinge nicht wie in der politischen Welt, bei Parteien. Es ist eine Frage des Glaubens. Wir alle wollen, dass der Papst, den Gott will, gewählt wird. Wir vertrauen auf den Heiligen Geist, dass er uns hilft, ihn zu finden. Es ist eine sehr spirituelle Erfahrung, kein Hollywood-Konklave", sagte der diesmal aufgrund seines Alters nicht mehr wahlberechtigte Kardinal Sean Patrick O'Malley im Interview mit der Mailänder Tageszeitung "Corriere della Sera" am Donnerstag. Der US-Kardinal war von Papst Franziskus zum Vorsitzenden der päpstlichen Kommission für den Schutz von Minderjährigen ernannt worden und war von 2003 bis 2024 Erzbischof von Boston gewesen.

Kardinalsdekan Giovanni Battista Re äußerte die Hoffnung, dass der Papst am Donnerstag gewählt wird. Der neue Papst müsse "zuallererst versuchen, den Glauben an Gott zu stärken in dieser Welt, die von technologischem Fortschritt geprägt ist". "Unter dem spirituellen Aspekt haben wir jedoch eine gewisse 'Gottvergessenheit' festgestellt. Es ist also ein Aufwachen notwendig", sagte der 91-Jährige, der aus Altersgründen nicht mehr an der Wahl teilnehmen darf, nach Medienangaben.

(APA/Red)

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