Er könne kein Problem bei diesem Angebot erkennen, sagte der Fernsehproduzent Fatih Aksoy der Zeitung “Milliyet” vom Donnerstag. Schließlich habe Agca seine Strafe verbüßt. “Milliyet” nannte die Offerte an Agca dagegen ein “unmoralisches Angebot”. Agca hatte 1979 den damaligen “Milliyet”-Chefredakteur Abdi Ipekci erschossen.
Aksoy dementierte Medienberichte, wonach Agca nicht Teilnehmer, sondern Jurymitglied der Tanzshow werden und dafür 500.000 US-Dollar (356.000 Euro) erhalten solle. Agca als Kandidat in eine solche Sendung einzuladen, sei aber etwas anderes, sagte der Produzent. “Der Mann hat Verbrechen begangen und ist 30 Jahre lang gesessen. Sollen wir ihn noch einmal 30 Jahre lang einsperren?”
Der heute 52-jährige Agca hatte 1981 in Rom auf Papst Johannes Paul II. geschossen und anschließend 19 Jahre in italienischer Haft verbracht. Nach seiner Abschiebung in die Türkei im Jahr 2000 war er wegen des Mordes an Ipekci erneut inhaftiert worden. In der vergangenen Woche wurde Agca, der als psychisch gestört gilt, aus der Haft entlassen. Seine Zukunftspläne sind ungewiss. Nach Medienberichten hat er bei den türkischen Behörden einen Reisepass beantragt, den er für Auslandsreisen braucht. Agca soll auch Millionenbeträge für Film- und Buchverträge gefordert haben.