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Papst will EU-Gründer seligsprechen

Papst Johannes Paul II. will nach Informationen der Pariser Tageszeitung „Le Figaro" Robert Schuman, den Gründervater der Europäischen Gemeinschaft, noch in diesem Jahr selig sprechen.

Damit wolle das Oberhaupt der katholischen Kirche während seines für September geplanten Besuches beim Europarat in Straßburg die Bedeutung der christlichen Wurzeln Europas hervorheben, berichtete das Blatt am Montag. Zugleich sei der Schritt als Mahnung an Frankreichs Politiker angesichts des kommenden Verbotes von Kopftüchern und großen Kreuzen an Frankreichs öffentlichen Schulen gedacht.

Französischer Außenminister

Schuman hatte 1950 als französischer Außenminister die Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) vorgeschlagen, die als Keimzelle für die heutige Europäische Union gilt. Bei der Einigung Europas nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete das einstige Resistance-Mitglied Schuman eng mit dem deutschen Kanzler Konrad Adenauer (CDU) zusammen. Der mit dem Karlspreis ausgezeichnete Schuman starb 1963, kurz nach der Unterzeichnung des Elysee-Vertrages über die deutsch-französische Zusammenarbeit.

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