“Sexueller Missbrauch ist ein schreckliche Straftat (…), weil ein Geistlicher, der so etwas tut, Verrat begeht am Leib des Herrn. Das ist wie eine schwarze Messe”, unterstrich Franziskus. Die Kirche habe keinerlei Toleranz für Kindesmissbrauch. Niemand könne dabei Privilegien für sich beanspruchen. So werde gegenwärtig auch gegen drei Bischöfe ermittelt und die Strafe für sie abgewogen, erklärte Franziskus den mitreisenden Journalisten.
Lob für Benedikt XVI.
Anfang Juni will der Papst im vatikanischen Gästehaus, in dem er wohnt, mit acht Missbrauchsopfern eine Messe feiern. Zwei davon sind Deutsche, andere Betroffene kommen aus England und Irland.
Der emeritierte Vorgänger Benedikt XVI. habe mit seinem Rücktritt ein Zeichen für kommende Päpste gesetzt, meinte Franziskus. Wenn ein Papst fühle, dass seine Kräfte schwinden, müsse er sich dieselben Fragen stellen wie Benedikt. “Er hat damit die Tür geöffnet für emeritierte Päpste, die es zuvor nicht gegeben hat.”
Zölibat: Türen für Diskussion offen
Unverheiratete Priester seien ein Geschenk an die Kirche, das er schätze, und kein Glaubensdogma, verteidigte er den umstrittenen Zölibat. Zwar seien die Türen für eine Diskussion offen, derzeit stünden jedoch für die Kirche andere Themen mehr im Mittelpunkt.
Franziskus hatte erstmals im vergangenen Jahr eine – damals stundenlange – “fliegende Pressekonferenz” gegeben, und zwar auf dem Rückflug vom Weltjugendtag in Rio de Janeiro nach Rom.
(APA)