Der Papst sprach nach der Generalaudienz auf dem Petersplatz im Vatikan mit Bob und Mary Schindler, die dem Kirchenoberhaupt ein Foto ihrer Tochter zeigten. Bereits am Dienstag hatten die Schindlers dem Vatikan für seine moralische Unterstützung im Kampf um das Leben von Terri gedankt. Sie wurden vom Präsidenten des Päpstlichen Rates Gerechtigkeit und Frieden, Kardinal Renato Martino, empfangen.
Mit ihrem Besuch im Vatikan wollen die Eltern der Frau auch die Organisation vorstellen, die sie zu Ehren ihrer Tochter gegründet haben. Die Organisation will sich für den Schutz des Lebens von der Zeugung bis zum Tod einsetzen. Die 41-Jährige, die 15 Jahre lang im Koma gelegen war, starb Anfang April. 13 Tage zuvor war auf richterlichen Beschluss die künstliche Ernährung eingestellt worden. Ihr Ehemann Michael Schiavo hatte mit den Eltern jahrelang über die Entfernung der Magensonde gestritten.
Die Frage war in den USA zum Politikum geworden. Die Republikaner von US-Präsident George W. Bush ließen vom Kongress in einer Nacht-und-Nebel-Aktion ein Gesetz beschließen, mit der die Zuständigkeit in dieser Frage an das US-Höchstgericht übertragen wurde. Dieses weigerte sich jedoch, den Richterspruch im Bundesstaat Florida aufzuheben, was das Schicksal Terri Schiavos besiegelte.