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Papst spendete Segen Urbi et Orbi

Mit der Ostermesse des Papstes auf dem Petersplatz und dem traditionellen Segen Urbi et Orbi erreichten die Osterfeiern am Sonntag in Rom ihren Höhepunkt.

Zum weltweiten Einsatz gegen den Terrorismus hat Papst Johannes Paul II. in seiner Osterbotschaft aufgefordert. In einer weltweit von mehr als 80 TV-Anstalten ausgestrahlten Ansprache vor dem Ostersegen „Urbi et orbi” betete der Papst am Sonntag im Vatikan, dass „die Menschheit die Kraft finde, dem unmenschlichen Phänomen des Terrorismus entgegenzutreten”.

Der Terror zerstöre und belaste das Leben unzähliger Menschen. Mit Nachdruck forderte der Papst friedliche Lösungen im Nahen Osten und im Irak. Er trat für einen verstärkten Einsatz der nationalen und internationalen Institutionen zu Gunsten einer stabileren und friedlicheren Weltordnung ein. Die „Kinder Abrahams” – Juden, Christen und Moslems – sollten „die Brüderlichkeit entdecken, die sie verbindet” und gemeinsam für den Frieden arbeiten.

In einem leidenschaftlichen Appell an die gesamte Menschheit formulierte der Papst schließlich: „Wenn unsere Zukunft eine einzige ist, ist es Aufgabe und Pflicht aller, sie mit geduldiger und gewissenhafter Weitsicht zu gestalten”. An die Stelle der Rache müsse der „Mut zur Vergebung” treten, die Kultur des Lebens und der Liebe müsse die Logik des Todes außer Kraft setzen. Die Christen sollten unaufhörlich für den Anbruch der gerechteren und solidarischeren Welt beten, an deren Anfang die Auferstehung Christi stehe, sagte der Heilige Vater.

Aus Furcht vor Terroranschlägen haben die italienischen Behörden die Sicherheitsmaßnahmen zu Ostern nochmals verstärkt. Über Rom wurde ein völliges Flugverbot verhängt. Geheimdienste warnen seit längerem vor einem Anschlag auf den Vatikan, dem Zentrum der Christenheit. Unter die Gläubigen haben sich auch rund 1.000 Polizisten in Zivil gemischt. Auf den Dächern um den Platz wurden Scharfschützen postiert. Der Petersplatz wird außerdem von zahlreichen Kameras überwacht.

In diesem Jahr feiern katholische und orthodoxe Christen das Fest gleichzeitig. Der russisch-orthodoxe Patriarch Alexi II. erklärte aus diesem Anlass, dies sei eine gute Gelegenheit, um die Einigkeit der Christenheit zu zeigen. Erzbischof Tadeusz Kondrusiewicz, der oberste katholische Geistliche in Russland, nannte das gemeinsame Osterfest „ein Zeichen von oben”.

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